Heinz Hellmich erzählt von einem Traum, in dem er als "sowas wie ein Indianer" auf einem Pferd reitet – und zack, bekommt er wieder eine auf den Deckel. "Das wäre jetzt nicht ganz meine Wortwahl", rümpft sein Gegenüber die Nase, weil "Indianer" sagt man ja heute nicht mehr. Nein, ein böser Mensch ist Heinz, verkörpert von Jan Josef Liefers, sicher nicht. Aber manchmal handelt und spricht er womöglich etwas unbedacht. Oder ist er einfach zu alt und zu weiß, um in diesen "sensiblen" Zeiten noch bestehen zu können? In "Alter weißer Mann" unterzieht Simon Verhoeven ("Männerherzen", "Willkommen bei den Hartmanns") seinen Durchschnitts-Heinz dem ultimativen Härtetest.
"Divers", "hetero-normativ", "männlich-dominant", "nicht-binär": Wo mit solchen Begrifflichkeiten hantiert wird, ist in der Regel wenig Raum für flapsige Sprüche oder irgendwelche anderen Späße. Weil ja überall diese riesengroßen Fettnäpfe stehen, in die niemand leichtfertig hineinstolpern will. Und dann kommt da einer wie Simon Verhoeven, um (nicht wertend gemeint!) mit Karacho hineinzuspringen. Und wenn er schon dabei ist, nimmt er auch gleich noch ein paar namhafte Stars mit: Neben Liefers stehen unter anderem Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Meltem Kaptan, Elyas M'Barek und Michael Maertens auf der Besetzungsliste von Verhoevens neuer Komödie "Alter weißer Mann".
Die Geschichte dieses Films, der sich der "woken" Welt mit humoristischer Leichtigkeit anzunähern versucht: Heinz Hellmich, weiß und zumindest nicht mehr ganz jung, leistet sich im Büro ein paar unschöne Fehltritte, die ihn mächtig in Erklärungsnot bringen und ihn vielleicht sogar den Job kosten könnten. Also wird ein Abendessen bei Heinz und seiner Familie anberaumt, bei dem er sich unbedingt von seiner "besten" Seite zeigen will. Doch leider verläuft das Dinner ganz anders als geplant ...