Sie ist das bekannteste "Playboy"-Covergirl aller Zeiten (14-mal auf der Titelseite) und hatte zweifellos auch ihren Anteil am großen Erfolg der TV-Kultserie "Baywatch": Pamela Anderson gilt bis heute als Inbegriff dessen, was man in den 90-ern noch "Sexsymbol" nannte. Allerdings liegen die großen 90er-Jahre inzwischen auch schon eine ganze Weile zurück, und zuletzt hat man auch nicht mehr sonderlich viel von Pamela Anderson gehört. Jetzt kehrt sie als "The Last Showgirl" ins Rampenlicht zurück – eine Kinorolle, die auch ein bisschen Andersons persönliche Geschichte spiegelt.
In dem schillernd-bewegenden Drama von Regisseurin Gia Coppola (Drehbuch: Kate Gersten) verkörpert Pamela Anderson die Tänzerin Shelley. Seit 30 Jahren steht sie in Las Vegas auf der Bühne, um in der "Razzle Dazzle"-Show die Hüften kreisen zu lassen und den Männern den Kopf zu verdrehen. Shelley liebt vielleicht nicht den Job an sich, aber die Leute, mit denen sie hier Abend für Abend arbeitet (allen voran Cocktail-Kellnerin Annette, verkörpert von Jamie Lee Curtis), sind für sie längst so etwas wie eine Ersatzfamilie geworden. Und dann steht sie plötzlich vor einem großen Nichts: Die "Razzle Dazzle"-Show soll abgesetzt werden. Shelley, das fast 60-jährige Showgirl, tut sich schwer mit dem Blick in eine ungewisse Zukunft und muss sich gleichzeitig mit ihrer bewegten Vergangenheit auseinandersetzen.
Die 57-jährige Pamela Anderson als altgediente Showtänzerin, die dem Lauf der Zeit zum Opfer fällt und sich neu erfinden muss: Die Parallelen zu Andersons eigener Karriere im Showbusiness sind nicht zu übersehen, und wie sie es umsetzt, ließ zuletzt (in den USA startete "The Last Showgirl" bereits im Dezember in den Kinos) viele Kritiker jubeln. Manche sprechen von einer "Offenbarung", und im Grunde sind sich alle einig: Als Schauspielerin war Pamela Anderson nie so gut wie hier. Bei den Golden Globes brachte ihr die Darbietung in "The Last Showgirl" sogar eine Nominierung als beste Hauptdarstellerin ein.