"Der Schnee fiel herab, schwebte lautlos durch das Universum. Und lautlos fiel er auf all die Lebenden und Toten", haucht eine Agonie-geplagte Frauenstimme. – Der kleine Auszug dürfte schon ausreichen, um zu verdeutlichen: Ein Film für die breite Masse, ein Popcorn-Spektakel für Blockbuster-Fans ist das hier nicht. Sondern: echte Filmkunst. Der spanische Produzent, Autor und Regisseur Pedro Almódovar ("Alles über meine Mutter", "Volver") gilt schon lange als einer der begnadetsten Kreativen der internationalen Filmbranche. Mit "The Room Next Door" ist dem Kritikerliebling mal wieder ein großer Wurf gelungen.
Almódovar drehte bislang meist auf Spanisch und das bevorzugt mit spanischen Darstellerinnen und Darstellern. Antonio Banderas, Penélope Cruz und Javier Bardem standen mehrfach für den Goya-, Golden-Globe- und Oscargewinner vor der Kamera. Mit "The Room Next Door", einer Adaption des Romans "What Are You Going Through" von Sigrid Nunez, präsentiert er nun seinen ersten englischsprachigen Film. Was auch bei der Besetzung ganz neue Möglichkeiten eröffnet: Für die beiden Hauptrollen verpflichtete er mit Julianne Moore und Tilda Swinton zwei absolute A-Stars aus Hollywood.
"The Room Next Door", das ist die Geschichte von zwei Freundinnen, die sich nach gemeinsamen Journalismus-Lehrjahren irgendwann aus den Augen verloren haben und die dann auf schicksalhafte Weise wieder zusammenfinden. Es wird eine intensive Zeit, denn jenseits der neu aufblühenden Freundschaft gestaltet sich dieses Hochglanz-Melodrama auch als anspruchsvolle philosophische Abhandlung über das Leben und den Tod – also die größten Themen, die man überhaupt in einem Kinofilm anpacken kann. Mit dem Goldenen Löwen gewann "The Room Next Door" bei den Filmfestspielen in Venedig zuletzt bereits den Hauptpreis.