Klar ist das Kommerz. Natürlich ist das ein Paradebeispiel dafür, wie die moderne Filmindustrie immer wieder bewährte Geschichten herausholt und wiederverwertet, statt neuen Ideen eine Chance zu geben. Aber wenn dann da dieses knuffige Kerlchen steht mit der großen roten Haube, blauem Dufflecoat, Reisekoffer und dem freundlichsten Lächeln, das man sich vorstellen kann – wer mag da noch böse sein? Eben. Paddington ist wieder da, und für alle Fans von kuscheliger Wohlfühl-Unterhaltung bedeutet das einen der obersten Kino-Pflichttermine 2025.
Immerhin, ganz so ausgeleiert wie manch anderes Popcorn-Franchise ist die "Paddington"-Kinoreihe, die auf den Kinderbüchern des 2017 verstorbenen Autoren Michael Bond basiert, noch nicht. Zwei Filme gab es bislang, 2014 und 2017, gemeinsam spielten sie etwa 600 Millionen Dollar ein. Der erste handelte davon, wie Paddington Bär aus dem Dschungel von Peru zu Familie Brown nach London kam. Im zweiten unternahm Paddington alles, um zum 100. Geburtstag seiner Tante Lucy ein passendes Geschenk zu finden (was ihn zwischenzeitlich sogar ins Gefängnis brachte). Im dritten Teil, bei dem Douglas Wilson erstmals anstelle von Paul King auf dem Regiestuhl saß (Drehbuch: Mark Burton, Jon Foster, James Lamout), führt der Weg nun dorthin zurück, wo der pelzige Publikumsliebling einst herkam.
Ein "unvergesslicher Urlaub" soll es werden: Im neuen Film fliegt Paddington Bär (wieder synchronisiert von Elyas M'Barek) mit Familie Brown nach Peru, um Tante Lucy im Bären-Seniorenheim zu besuchen. Aber als die Reisenden dort ankommen, oh Schreck, ist Tante Lucy nicht mehr da – verschwunden irgendwo im riesengroßen Amazonas-Regenwald! Also machen Paddington und Co. sich auf die Suche. Es ist der Beginn eines neuen Abenteuers mit viel bäriger Action, neuen Weggefährten (in einer Nebenrolle: Antonio Banderas) und natürlich auch wieder viel britischem Humor.
Nette Geschichte am Rande, von wegen britischer Humor: Für die Dreharbeiten wurde Paddington Bär vom britischen Innenministerium, wo offensichtlich auch viele Fans arbeiten, ein vollwertiger Pass mit allem Drum und Dran ausgestellt. Damit ist der Bär, der einst als Flüchtling nach England kam und dessen ungeklärter Aufenthaltsstatus immer wieder Thema in den Geschichten von Autor Michael Bond war, jetzt quasi offiziell britischer Staatsbürger.