Frischen Wind in das Genre des Agentenfilms brachte der Brite Matthew Vaughn 2014 mit der Comic-Adaption "Kingsman: The Secret Service", die lustvoll über die Stränge schlägt, Klischees durch den Kakao zieht und in ihrer Gewaltdarstellung nicht gerade zimperlich ist. 2017 und 2021 folgten eine Fortsetzung und ein Prequel mit ähnlich ironischer Haltung, aber etwas weniger Unterhaltungswert.
Seine Liebe für das Spionagekino und für verspielte, Konventionen unterlaufende Geschichten lebt Vaughn auch in seiner neuen Regiearbeit "Argylle" aus. Vielleicht stärker als je zuvor. Doch zunächst einmal: Worum geht es? Bryce Dallas Howard spielt die Schriftstellerin Elly Conway, eine zurückgezogen lebende Katzenfreundin, deren Romane von einem Geheimagenten namens Argylle handeln. Mit der Beschaulichkeit ist es jedoch vorbei, als die Operationen einer sehr realen Spionageorganisation ihren Erzählungen zu ähneln beginnen. Der Agent Aidan (Sam Rockwell), natürlich ein Katzenallergiker, taucht unversehens auf, um der in Bedrängnis kommenden Elly zu helfen, und begibt sich mit ihr auf eine verrückte Mission rund um den Erdball.
Das alles klingt schon sehr augenzwinkernd. Vaughn und seine kreativen Mitstreiter setzen aber noch einen drauf. Denn vorab wurde bekannt gegeben, dass "Argylle" auf dem gleichnamigen Buch der angeblich real existierenden Autorin Elly Conway basiere, das erst Anfang Januar 2024 in den Handel kam. Fragen und Zweifel ließen nicht lange auf sich warten. Immerhin hatte jene Elly Conway zuvor noch nie einen Roman veröffentlicht. Spätestens nach Erscheinen des Trailers schossen Spekulationen über eine Tarnidentität ins Kraut. Sogar Pop-Superstar Taylor Swift wurde als mögliche Schöpferin des "Argylle"-Buches genannt. Der richtigen Spur folgte möglicherweise eine Journalistin der "Washington Post", die die Britin Tammy Cohen als Autorin identifizierte. Wer weiß, vielleicht gibt es ja nach dem Kinostart des in weiteren Rollen mit Henry Cavill (als Argylle), Bryan Cranston, Dua Lipa und Samuel L. Jackson besetzten Agentenfilms bald Gewissheit ...
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH