Die Dreharbeiten so heiß, dass Hauptdarstellerin Nicole Kidman es kaum noch aushielt und zwischendurch unterbrechen musste: Die Meldung ging vor ein paar Monaten natürlich sofort viral. Das Zusammenspiel mit Co-Star Harris Dickinson für "Babygirl" habe sie so erregt, dass es schon wieder unangenehm gewesen sei, erzählte Kidman in einem Interview mit der "Sun". Die Produzenten des Erotikthrillers, von dem sonst wohl nur ein recht kleines Publikum überhaupt Notiz genommen hätte, ließen derweil wahrscheinlich schon die Korken knallen – bessere Werbung kann man sich ja kaum wünschen. Jetzt sieht das Kinopublikum, was wirklich dahintersteckt.
Sinnliche Szenen sind für Nicole Kidman an sich nichts Neues, schließlich drehte sie einst mit "Eyes Wide Shut" (an der Seite von Tom Cruise, inszeniert von Stanley Kubrick) einen der bekanntesten A-Erotikfilme aller Zeiten. Anders als 1999 leistet die 57-Jährige mit "Babygirl" aber auch noch ein bisschen Pionierarbeit. Eine "reifere" Frau, die mit einem deutlich jüngeren Mann intim wird – das ist im sonst so offenen und liberalen Hollywood nach wie vor ein Tabu.
Die dazugehörige Geschichte, erdacht, in Drehbuch-Form gebracht und inszeniert von der Niederländerin Halina Reijn: "Babygirl" handelt von der Geschäftsfrau Romy (Kidman), die in New York ihr eigenes Robotikunternehmen führt. Im Beruf sehr erfolgreich, bleibt im Privaten und insbesondere in der Ehe mit Jacob (Antonio Banderas) aber doch mancher Wunsch unerfüllt – vor allem im Bett. Als Romy auf den rebellischen jungen Praktikanten Samuel (Dickinson) trifft, starten die beiden eine leidenschaftliche Affäre. Bei der Kritik kam diese Special-Interest-Erzählung zwischen Lust und Machtspielchen zuletzt schon ziemlich gut an. In Venedig wurde Nicole Kidman mit dem Coppa-Volpi-Preis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, darüber hinaus war sie auch für einen Golden Globe nominiert.