Da sind viele atemberaubende Bilder und zahlreiche Stars, aber der ganze Pomp, der zuerst ins Auge sticht, steht für Francis Ford Coppola (Drehbuch, Produktion, Regie) nicht im Vordergrund. "Megalopolis" soll ein Film sein, der von Menschlichkeit erzählt, und in dem Zuge träumt der Visionär Coppola auch ausgiebig von einer besseren Zukunft.
Den Hauptschauplatz seiner Geschichte nennt Coppola New Rome – eine gigantische Metropole zwischen Sci-Fi-Bombast und antikem Rom. Viele skurrile Figuren tummeln sich dort (unter anderem verkörpert von Dustin Hoffman, Aubrey Plaza und Shia LaBeouf), im Fokus stehen vor allem der Architekt Cesar Catilina (Adam Driver) und der Bürgermeister der Stadt, Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito). Cesar hat einen unzerstörbaren, nachhaltigen Wunderstoff ("Megalon") entwickelt und möchte damit die ganze Stadt neu aufbauen. Der korrupte Cicero hingegen setzt weiterhin auf Bewährtes: Stahl und Beton, Brot und Spiele.
Mit "Megalopolis" präsentiert der inzwischen 85-jährige Francis Ford Coppola das zweifellos ambitionierteste Werk seiner langen Karriere – aber ist das hier wirklich der eine ganz große Wurf, noch vor Meilensteinen wie "Apocalypse Now" oder "Der Pate"? Die ersten Kritiken deuteten nach der Weltpremiere in Cannes in ganz unterschiedliche Richtungen – manche Kommentatoren sprachen von einem sündteuren und inhaltlich völlig überladenen Desaster, andere von einem neuen Meisterwerk, mit dem Coppola das Kino abermals neu erfindet.