"Inspiriert von einer sehr unangenehmen, aufrichtigen, manchmal peinlichen wahren Geschichte", heißt es im Trailer zu "Am I OK?". Aber eine witzige Geschichte ist es irgendwie auch, zumindest so, wie Stephanie Allynne und Tig Notaro (Regie) sowie Hauptdarstellerin Dakota Johnson sie umsetzen. Im Fokus: eine 32-Jährige, die in ihrem Liebesleben ziemlich durcheinanderkommt.
Lucy (Dakota Johnson) arbeitet als Rezeptionistin in einem Spa, das Leben ist so schon irgendwie okay. Aber wirklich glücklich ist sie nicht, vor allem auch, weil es in Sachen Romantik nicht läuft. Irgendwann eröffnet sie ihrer besten Freundin Jane (Sonoya Mizuno) aus einer Laune heraus, dass sie Frauen mag, ohne sich viel dabei zu denken. Der Beginn einer ernstzunehmenden Krise mit vielen grundsätzlichen Fragen. Jane drängt Lucy, es doch wirklich mal mit einer Frau zu probieren, doch so richtig kommt die nicht aus sich heraus. Nur, weil sie Frauen attraktiv findet, heißt das ja nicht, dass sie lesbisch ist. Oder ist sie's vielleicht doch?
Stephanie Allynne und Tig Notaro, seit 2015 miteinander verheiratet, führten gemeinsam Regie, als Vorlage diente ihnen ein in weiten Teilen autobiografisches Drehbuch von Lauren Pomerantz, die Musik komponierte unter anderem Indie-Pop-Queen Annie Clark alias St. Vincent. Das Ergebnis ist ein Film über Freundschaft, Liebe und natürlich auch Queerness, der aber nie ins Plumpe oder Schrille abdriftet. Auch dank Dakota Johnson, die als Lucy ihr tragikomisches Talent zeigt – eine Seite, die man von dem "Fifty Shades of Grey"-Star bislang nur selten sah.