Eine Familie gründen, mit eigenen Kindern: Für viele Menschen steht dieser Traum auch heute noch über allen anderen Dingen. Und die Bedingungen sind gut. Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten riesige Fortschritte gemacht, noch nie ließ sich so sicher und kontrolliert Nachwuchs bekommen wie heute. Trotzdem verzeichnen gerade wohlhabende westliche Gesellschaften einen fortlaufenden Rückgang bei den Geburtenraten. Wie das mit dem Kinderkriegen wohl in der Welt von morgen aussieht? Die Regisseurin und Autorin Sophie Barthes wagt in der Sci-Fi-Satire "Baby to go" einen originellen Ausblick.
Die Geschichte spielt "irgendwann in einer sehr nahen Zukunft", im Fokus stehen Rachel (Emilia Clarke, "Game of Thrones") und ihr Partner Alvy (Chiwetel Ejiofor, "12 Years a Slave"). Die beiden leben in einem hochmodernen New Yorker Apartment und sind sehr glücklich miteinander, aber etwas fehlt: ein Kind! Entsprechend groß ist die Freude bei Rachel, als sie endlich einen der begehrten Plätze im Geburtszentrum ergattert.
Was daran so toll ist: Hier werden die Babys nicht etwa von den Müttern selbst ausgetragen. Es gibt hier auch keine Übelkeit, keine Rückenschmerzen, keine schmerzvolle Niederkunft. Stattdessen reifen die Kinder unter ständiger KI-Kontrolle in einem stylischen eierförmigen Brutkasten heran, dem sogenannten "Pod". Statt neun Monaten voller Mühsal und Einschränkungen also: das "Baby to go".
Das Kinderkriegen wird in der heiteren (und doch irgendwie gruseligen) Groteske von Sophie Barthes zum blitzsauberen und komplett durchkommodifizierten Lifestyle-Event. Schöne neue Welt! Und so bequem: Rachel müsste ihren Pod zwar gelegentlich um den Bauch schnallen und damit umherlaufen, hätte ansonsten aber keinerlei Schwierigkeiten, die Schwangerschaft und ihre Karriere als Tech-Managerin unter einen Hut zu bekommen. Aber es gibt da einen Haken: Ihr Alvy, ein Natur-liebender Biologe und überhaupt ein recht altmodischer Typ, hätte viel lieber Nachwuchs auf die "klassische" Art ...
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH