Der Justizbeamte Benjamín Espósito ist mittlerweile im Ruhestand und versucht, einen alten Fall in Romanform zu verarbeiten. Dabei merkt er schnell, das ihn die Ereignisse, die schon 25 Jahre zurückliegen, immer noch nicht zur Ruhe kommen lassen. Als Ermittler der Staatsanwältin (eine verheiratete Frau, in die er verliebt war und die seine Liebe gerne erwidert hätte) musste er den brutalen Mord an einer jungen Frau aufklären. Das war schwerer als gedacht und nur durch die Hartnäckigkeit des Mannes des Opfers konnte Espósito den Täter dingfest machen. Doch mit Einzug der Militärdiktatur wurde der Täter als nützlicher Totschläger auf freien Fuß gesetzt. Eine Schmach, die Espósito nie wirklich verwinden konnte. Als er den Ehemann des damaligen Opfers aufsucht, erwartet ihn eine faustdicke Überraschung ...
Dies ist einer der wenigen Filme, bei dem Begriffe wie brillant, phänomenal oder großartig kaum beschreiben, welch Meisterwerk man hier vor sich hat. Die Geschichte ist derart komplex, dass Juan José Campanella ständig zwischen Thriller, Liebesfilm, Politdrama und Vergeltungstory wechseln muss. Das Ganze ist oft im Stil eines Film Noir inszeniert und von den hierzulande leider unbekannten Darstellern (Ricardo Darín kennt man vielleicht aus "Die Neun Königinnen" oder "Der Sohn der Braut") sehr gut interpretiert. Das Werk bekam zu Recht 2010 den Oscar als bester nicht englischsprachiger Film. Ein Fest für die Sinne, dass man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Foto: Camino