Ist das Kunst oder kann das weg? Gordon Davis (Samuel L. Jackson) würde die Frage wohl anders formulieren: Kann ich dieses Gemälde für eine Million Dollar verkaufen, auch wenn es aussieht, "als hätte sich ein Schlumpf mit Durchfall den Ar... damit abgewischt"? Er will es zumindest versuchen. Wenn jemand wirklich dafür bezahlt – selbst schuld! Brutal-zynisch und hochkarätig besetzt: In "The Kill Room" (Regie: Nicol Paone, Drehbuch: Jonathan Jacobsen) wird die moderne Kunstszene wie selten zuvor ins Lächerliche gezogen. Zum Cast gehört neben Samuel L. Jackson auch Uma Thurman, es ist die erste Zusammenarbeit der beiden Stars seit "Pulp Fiction".
Ein wichtiger Hinweis vorab, man ahnt es wahrscheinlich schon: Wer wirklich zu den Menschen gehört, die gerne hohe Geldsummen für abstrakte moderne Kunstwerke hinblättern, sollte diesen Film besser nicht ansehen. Kunstsammler, das sind in "The Kill Room" mehrheitlich nur aufgeblasene Tölpel, die gerne gescheit daherreden und sich nur allzu leicht ausnehmen lassen. Die Hauptfiguren in dieser schwarzhumorigen Farce: ein schamloser Opportunist, ein Auftragskiller und eine mäßig erfolgreiche Galeristin, der am persönlichen Gewinn mehr liegt als an wahrer Kunst.
Patrice Capullo (Thurman) hat es durchaus mal ernst gemeint mit der Kunst, aber das Geschäft in ihrer Galerie läuft schlecht, und als der schrullige Kriminelle Gordon Davis an sie herantritt, wird sie schnell schwach. Er will ihre Galerie zur Geldwäsche nutzen, sie willigt ein. Es fehlt dann nur noch die richtige "Kunst", um sie massenweise an stinkreiche "Artsy fartsy"-Kunden zu verkaufen. Da kommt Reggie (Joe Mangianello) ins Spiel: Bisher verdiente der Auftragsmörder seinen Lebensunterhalt damit, anderen Menschen Plastiktüten über den Kopf zu ziehen. Jetzt klatscht er eben irgendwelche Farben auf Leinwände. Sein Künstlername, wie passend: "The Bagman".
Das Geldwäsche-Modell funktioniert anfangs wunderbar, dann aber laufen die Dinge gehörig aus dem Ruder, und alles wird ein wenig chaotisch. Reggie, der eigentlich im Verborgenen arbeiten soll (ein wenig so wie Banksy), wird als "Bagman" zu einem gefeierten Star der Kunstszene. Die Leute wollen wissen, wer hinter diesen Bildern steckt, sie wollen ein Gesicht. Zu einer besonderen Bedrohung für das ausgefuchste Busines-Modell wird schließlich auch die Kunstkritikerin Kimono (Debi Mazar). Sie würde den "Bagman" gerne kennenlernen und einen Artikel über ihn schreiben ...
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH