Harold Fry hat einen Brief in der Tasche und befindet sich auf dem Weg zum Postamt. Die paar Meter schafft Harold, Mitte 60, gut zu Fuß. Bestimmt auch ein bisschen mehr. Vielleicht sogar ... die ganzen 627 Meilen (1010 Kilometer) bis dorthin, wo sein Brief landen soll? Viele Menschen kennen diese ebenso irrwitzige wie rührende Geschichte bereits, 2012 wurde "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce ein weltweiter Bestseller. Regisseurin Hettie Macdonald hat sie nun fürs Kino verfilmt. Das Drehbuch schrieb Rachel Joyce höchstpersönlich.
Was bewegt diesen Harold Fry (Oscar-Gewinner Jim Broadbent, "Iris") dazu, quer durch England von Devon nach Berwick-upon-Tweed zu laufen, und das auch noch so ganz spontan? Es mag der Brief in seiner Tasche sein, der für eine sterbenskranke Freundin bestimmt ist. Es hat aber sicher auch etwas mit Harolds eigenem tristen Dasein zu tun. Sein Leben lang war er so normal und langweilig, wie man überhaupt nur sein kann. Jetzt packt es ihn, endlich mal etwas Besonderes zu tun. Etwas Bedeutsames. Bei der Gelegenheit: Er sollte seine Frau Maureen (Penelope Wilton, "Downton Abbey") darüber in Kenntnis setzen, dass er etwas länger brauchen wird mit seinem Gang zum Postamt.
Die Frau erklärt Harold natürlich sofort für verrückt, als sie übers Telefon von seiner "unwahrscheinlichen Pilgerreise" erfährt ("Hast du etwa getrunken?!"), und irgendwie hat sie auch recht. Vor Harold liegen viele steinige lange Straßen, einige traurige und sehr nachdenkliche Momente und ein paar kalte Nächte unter freiem Himmel. Aber auch ein paar spannende Begegnungen. Und je weiter er läuft, desto mehr verselbstständigt sich die ganze Sache, bis irgendwann sogar die Medien über Harold Fry berichten. Wird er es schaffen? Und wenn ja, wird er sein Ziel noch rechtzeitig erreichen?
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH