Thomas Alva Edison (Benedict Cumberbatch) gilt als genialer Erfinder.
"Edison - Ein Leben voller Licht" erzählt von den Anfängen der Elektrifizierung in den USA und tappt dabei ziemlich oft im Dunklen.

Edison - Ein Leben voller Licht

KINOSTART: 23.07.2020 • Drama • USA (2018) • 102 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Current War
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Filmstudio
Bazelevs Production, Film Rites, Fourth Floor Productions, 13 Films, Thunder Road
Budget
30.000.000 USD
Einspielergebnis
12.217.160 USD
Laufzeit
102 Minuten

Filmkritik

Kurzschluss im Kino
von Andreas Fischer

Eine echte Erleuchtung zu sein, davon ist "Edison – Ein Leben voller Licht" weit entfernt. Einerseits hält der Film von Alfonso Gomez-Rejon nicht, was der Titel verspricht, und ist eben kein Biopic über den wohl berühmtesten Erfinder der Geschichte: Thomas Alva Edison (Benedict Cumberbatch) ist neben dem Unternehmer George Westinghouse (Michael Shannon) und Nikola Tesla (Nicholas Hoult) nur einer von zweieinhalb Protagonisten. Zum anderen fehlt es dem Elektrodrama schlichtweg an Spannung.

Fairerweise muss man voranstellen, dass es der Film nicht leicht hatte. Bereits 2017 auf dem Filmfestival in Toronto vorgestellt, sollte er kurz darauf in die Kinos kommen und um die Oscars konkurrieren. Dann aber brachte die Missbrauchsaffäre den Produzenten Harvey Weinstein zu Fall, der Film landete im Giftschrank, aus dem er nur mit juristischen Spitzfindigkeiten befreit werden konnte. Regisseur Gomez-Rejon setzte bei der Festivalfassung die Schere an und drehte einige Szenen nach. Dass der Funke überspringt, hat er trotzdem nicht geschafft.

"Ich hoffe, dass Sie ihre Scheckbücher dabei haben", mit diesen Worten begrüßt Edison an einem dunklen Winterabend im Jahr 1880 ein Dutzend Gäste auf einer Wiese in New Jersey. Er kann es sich erlauben, sein Ruhm ist nur unwesentlich kleiner als sein Ego. Außerdem wird es gleich hell: In einer Inszenierung, die in diesem Jahrtausend Steve Jobs oder Elon Musk zur Ehre gereicht hätte, präsentiert Edison die strahlende Zukunft. Er hat die Glühlampe zwar nicht erfunden, aber perfektioniert und – viel wichtiger – patentiert. Nun will er die USA elektrifizieren und das Licht in die Städte bringen.

Stromkrieg um die Moderne

Das aber hat auch der Industrielle George Westinghouse vor, allerdings mit einer anderen Technik. Statt wie Edison auf Gleichspannung zu setzen, erkennt er die Vorteile von Wechselstrom. Zwischen den beiden entbrennt der Stromkrieg, eine der ersten Formatstreitigkeiten des industriellen Zeitalters. Im Original heißt der Film auch "The Current War", ein Titel, der viel besser passt und so schön zweideutig ist. "Current" bedeutet auch "aktuell, gegenwärtig".

Die Waffen, mit denen die beiden Kontrahenten im Kampf um die Marktmacht in der aufziehenden Moderne kämpfen, sind auch heute noch zeitgemäß: Verleumdungen, falsche Tatsachenbehauptungen, geschickte Manipulation der Massenmedien, ewig dauernde Patentstreitigkeiten. Die Ränke von Kapitalgebern spielen eine Rolle, unlautere Geschäftspraktiken ebenso.

Das Potenzial dieses Konfliktes macht sich Regisseur Alfonso Gomez-Rejon allerdings nicht zunutze. Er schließt seinen Film mit einer behäbigen Inszenierung kurz und legt ihn als Erklärstück an: Ereignisse finden – von unsinnigen Alpträumen abgesehen – chronologisch statt, es geht um den elektrischen Stuhl, um den Zwei-Phasen-Motor, um die Weltausstellung Chicago im Jahr 1893. Damit das Publikum den Überblick nicht verliert, werden immer wieder Daten, Orte und Namen eingeblendet.

Nur einer hat Ideen

Das alles wirkt wie ein Wikipedia-Eintrag, wobei der Vergleich hinkt. Bei Wikipedia ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Fakten stimmen. Damit nimmt es Film jedenfalls nicht sehr genau, und er kümmert sich auch wenig um seine Figuren. Die sagen zwar häufiger vollmundige Sätze – "Das nächste Jahrhundert wird heller, wärmer und sicherer" (Edison), "Der Wert einer Sache bemisst sich nicht am Geld, sondern danach, was sie leistet" (Westinghouse) -, geben aber sonst nicht viel von sich preis. Nicht einmal bei Todesfällen in der Familie oder von engen Weggefährten. Interesse weckt man so nicht, da helfen weder die prominenten Darsteller noch die ungewöhnlichen Kameraperspektiven, die exquisite Ausstattung und die ansehnlichen CGI-Effekte.

Bezeichnenderweise sind jene Szenen am spannendsten, in denen der zur Randfigur degradierte Nikola Tesla auftritt: Während Edison und Westinghouse vor allem Geschäftsleute sind, ist er das eigentliche Genie. Der Einwanderer aus Serbien zerbricht mit seinem visionären Geist an einem System, das auf Rassismus und Profitstreben fußt. "Energie ist etwas Elementares, es kann nicht sein, dass sich nur reiche Leute das Licht leisten können", erklärt er seine Motivation und plant im Kopf bereits ein Wasserkraftwerk an den Niagara-Fällen, um den Strom preiswerter zu machen. Wenigstens einer hat Ideen.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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