Paul (Lucien Jean-Baptiste) und Sali (Aïssa Maïga) sind überglücklich, dass endlich ein Adoptivkind für sie gefunden wurde.

Zum Verwechseln ähnlich

KINOSTART: 13.07.2017 • Komödie • F (2016) • 95 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Il a déjà tes yeux
Produktionsdatum
2016
Produktionsland
F
Filmstudio
uFund, Nexus Factory, Nolita, TF1 Droits Audiovisuels, uMedia, France 2 Cinéma, UGC
Laufzeit
95 Minuten
Music

Filmkritik

Eine schrecklich schwarze Familie
von Gabriele Summen

Regisseur Lucien Jean-Baptiste spielt in seiner Komödie "Zum Verwechseln ähnlich" mal mehr, mal weniger gekonnt mit rassistischen Vorurteilen.

"Zum Verwechseln ähnlich", sagt Paul scherzhaft zu seiner Frau - angesichts des weißen Adoptivkindes, das den schwarzen Eltern zugeteilt wurde. Sowohl die beiden als auch die Zuschauer verlieben sich auf den ersten Blick in den unwiderstehlichen kleine Wonneproppen. Für das frisch vermählte Ehepaar ist die Hautfarbe ihres Kindes kein Problem, jedoch für etliche Menschen in ihrer Umgebung - angefangen von der latent rassistischen Betreuerin von der Jugendfürsorge bis hin zu den Eltern der Ehefrau, denen "sogar ein Kongolese" lieber gewesen wäre. Einmal mehr beleuchtet der aus Martinique stammende Regisseur Lucien Jean-Baptiste ("Triff die Elisabeths") in seiner Komödie das Thema Fremdenfeindlichkeit und Toleranz von verschiedenen Seiten.

Sali (Aïssa Maïga) und Paul (Lucien Jean-Baptiste), die soeben einen Blumenladen in Paris eröffnet und ein kleines Haus in der Vorstadt erworben haben, platzen vor Glück, als auch noch der Anruf vom Amt für Jugendfürsorge kommt: Endlich haben sie für das gut situierte Paar ein Adoptivkind gefunden! Die schwarzen Eltern sind auch auf Anhieb verzückt von ihrem sechs Monate alten, weißen Sohnemann - wenig begeistert ist dagegen die argwöhnische Amtsmitarbeiterin Madame Mallet (Zabou Breitman), die ihren Fall betreuen soll. Von Anfang an macht sie ihnen das Leben schwer und besucht sie jede Woche unangekündigt, um endlich einen Vorwand zu finden, ihnen den kleinen Benjamin wieder wegzunehmen.

Auch die ein wenig überzogen agierende Mamita (Marie-Philomène Nga) und ihr Mann Ousmane (Bass Dhem), Salis konservative Eltern, weigern sich zunächst, den weißen Jungen als ihren Enkel anzuerkennen. Nur die besten Freunde der beiden, allen voran Pauls recht witziger Sidekick und bester Freund Manou (Vincent Elbaz), gehen gänzlich unverkrampft mit der Situation um.

Interessant und vielversprechend

Prämisse und Personal der französischen Komödie sind durchaus interessant und vielversprechend, nur leider schießt der Regisseur und Hauptdarsteller gelegentlich über sein Ziel hinaus, wodurch die Komödie immer wieder platt wirkt oder ins Klamaukhafte abdriftet. Wenn Sali und Paul im Wartezimmer der Adoptionsbehörde sitzen und über ihnen das Bild einer glücklichen weißen Familie hängt, die ein schwarzes Baby adoptiert hat, zwingt Lucien Jean-Baptiste mit einer Nahaufnahme des Plakats förmlich auf, die Ironie zu erkennen. Statt auf die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu vertrauen, der sich über dieses feinsinnige Detail sicherlich herzlich gelacht hätte, wählt der Filmemacher im wahrsten Sinne des Wortes die plakative Variante.

Dagegen gibt es immer wieder auch hintersinnige kleine Szenen, die dem Zuschauer über den Humor sein starres Schubladendenken vor Augen führen: Wenn ein Mitarbeiter vom Blumengroßmarkt Paul augenzwinkernd mit auf den Weg gibt, er solle seinen Adoptivsohn, den kleinen "Blondschopf" grüßen, dann bemerkt man plötzlich, dass auch in unserem Weltbild die Adoption eines weißen Babys durch schwarze Eltern eigentlich nicht vorgesehen ist.

So gibt es einige witzige Szenen in der wohlgemeinten Komödie über Toleranz und Fremdenhass, aber auch andere, die nicht recht zünden wollen, was auch am schlechten komödiantischen Timing des Regisseurs liegt. Das letzte Drittel des Films um die "schrecklich schwarze Familie" versinkt dann leider fast völlig in hysterischem Chaos, bei dem sensible Zuschauer dennoch womöglich die ein oder andere Träne verdrücken müssen.

Quelle: teleschau – der mediendienst

Weitere Darsteller
Lucien Jean-Baptiste Aïssa Maïga Zabou Breitman Vincent Elbaz Michel Jonasz Marie-Philomène Nga Bass Dhem Delphine Théodore Naidra Ayadi Marius Benchenafi Valérie Moreau Grégoire Bonnet Guillaume Faure Sara Mortensen Maïmouna Gueye Sabine Pakora Marie-Sohna Condé Mariam Kaba Léontina Fall Yannig Samot Sylvestre Amoussou Laurence Oltuski Cédric Bouvier Jean Fornerod Yann Papin Guillaume Turin Moana Ferré Gunther Germain Abdelhamid Aktouche Herrade Von Meier Patrick Mimoun Sandrine Bodenes Christophe Favre Sasha Crapanzano Jessica Tougloh François-Marie Nivon Laurence Facelina Vincent Pannetier Alexandre Boumbou Cidney Khosta Sébastien Lozach Manda Touré

Neu im kino

Der Pinguin meines Lebens (2025)
Der Pinguin meines Lebens
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Der König der Könige (2025)
Der König der Könige
Animation • 2025
prisma-Redaktion
The Accountant 2 (2025)
The Accountant 2
Krimi • 2025
prisma-Redaktion
Warfare (2025)
Warfare
Kriegsfilm • 2025
prisma-Redaktion
Was Marielle weiß (2025)
Was Marielle weiß
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Blood & Sinners (2025)
Blood & Sinners
Horror • 2025
prisma-Redaktion
Drop – Tödliches Date (2025)
Drop – Tödliches Date
Mystery • 2025
Ich will alles. Hildegard Knef (2025)
Ich will alles. Hildegard Knef
Dokumentarfilm • 2025
prisma-Redaktion
Eden (2025)
Eden
Thriller • 2025
Ein Minecraft Film (2025)
Ein Minecraft Film
Familie • 2025
prisma-Redaktion
The End (2024)
The End
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Beating Hearts (2024)
Beating Hearts
Krimi • 2024
prisma-Redaktion
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache (2025)
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache
Komödie • 2025
prisma-Redaktion
The Last Showgirl (2024)
The Last Showgirl
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Das Licht (2025)
Das Licht
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Schneewittchen (2025)
Schneewittchen
Familie • 2025
prisma-Redaktion
Köln 75 (2025)
Köln 75
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Bolero (2024)
Bolero
Historie • 2024
prisma-Redaktion
In the Lost Lands (2025)
In the Lost Lands
Fantasy • 2025
prisma-Redaktion
Robert Pattinson mit Robert Pattinson: In "Mickey 17" übernimmt der Star aus "Twilight" und "The Batman" eine spannende Mehrfach-Hauptrolle.
Mickey 17
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion
Ein Mädchen namens Willow (2025)
Ein Mädchen namens Willow
Familie • 2025
prisma-Redaktion
Bridget Jones – Verrückt nach ihm (2025)
Bridget Jones – Verrückt nach ihm
Komödie • 2025
prisma-Redaktion
Like A Complete Unknown (2024)
Like A Complete Unknown
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Bird (2024)
Bird
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Flight Risk (2025)
Flight Risk
Action • 2025
prisma-Redaktion
The Monkey (2025)
The Monkey
Horror • 2025
prisma-Redaktion
Wunderschöner (2025)
Wunderschöner
Komödie • 2025
Captain America: Brave New World (2025)
Captain America: Brave New World
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion
Könige des Sommers (2024)
Könige des Sommers
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Companion – Die perfekte Begleitung (2025)
Companion – Die perfekte Begleitung
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion

BELIEBTE STARS

Alterslose Schönheit: Sharon Stone.
Sharon Stone
Lesermeinung
Oscar-Preisträgerin Brie Larson.
Brie Larson
Lesermeinung
Oscar-Preisträger Rami Malek.
Rami Malek
Lesermeinung
Vom Sängerknaben auf die große Bühne: Peter
Weck (hier in "Alte Liebe - Neues Glück")
Peter Weck
Lesermeinung
Stets auf dem Sprung: Gabrielle Anwar
Gabrielle Anwar
Lesermeinung
Antonia Moretti  - ihr Werdegang und ihre Filme im Porträt.
Antonia Moretti
Lesermeinung
Moderator Markus Lanz.
Markus Lanz
Lesermeinung
Brooke Adams mit ihrem Ehemann Tony Shalhoub
Brooke Adams
Lesermeinung
Temperamentbündel aus Spanien: Victoria Abril.
Victoria Abril
Lesermeinung
Hiam Abbass studierte zunächst Fotografie und machte dann eine Schauspielausbildung.
Hiam Abbass
Lesermeinung
Sanam Afrashteh ist eine deutsche Schauspielerin.
Sanam Afrashteh
Lesermeinung
Elton ist seit vielen Jahren im TV-Business.
Elton
Lesermeinung
Schauspieler Michael Madsen.
Michael Madsen
Lesermeinung
Claude Brasseur
Claude Brasseur
Lesermeinung
Manfred Krug, hier im "Tatort - Rattenlinie" zu sehen, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Manfred Krug
Lesermeinung
Ach, das Leben ist so hart! Simone Thomalla 
tröstet Heidelinde Weis
Heidelinde Weis
Lesermeinung