Scott (Pete Davidson) lebt in einem New Yorker Vorort und träumt von einer Karriere als Tätowierer.
In der Komödie "The King of Staten Island" befasst sich der US-amerikanische Comedian Pete Davidson mit seiner eigenen Vergangenheit und der berühmten Frage: "Was wäre wenn?"

The King of Staten Island

KINOSTART: 30.07.2020 • Komödie • USA (2020) • 137 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The King of Staten Island
Produktionsdatum
2020
Produktionsland
USA
Filmstudio
Universal Pictures, Apatow Productions
Budget
35.000.000 USD
Einspielergebnis
2.200.000 USD
Laufzeit
137 Minuten
Regie
Kamera

Filmkritik

Die realen Leiden des Pete Davidson
von Elisa Eberle

Wie wäre mein Leben wohl verlaufen, wenn dieses oder jenes nicht passiert wäre? Diese Frage, die ein wenig nach Midlife-Crisis klingt, stellen sich bisweilen auch junge Menschen. Jemand, der darauf auch eine Antwort findet, ist der 26-jährige US-Amerikaner Pete Davidson (bekannt aus der US-Comedy-Show "Saturday Night Live"). Und da Davidson ein begnadeter Comedian ist, ist das Ergebnis eine spritzige Sommerkomödie, die die perfekte Balance zwischen Tiefgang und Überdrehtheit findet: "The King of Staten Island".

Im Zentrum der Handlung steht Scott (gespielt von Davidson), der mit Mitte zwanzig und ohne anständigen Job noch immer bei seiner Mutter Margie (Marisa Tomei) lebt. Überhaupt ist Scott das Sorgenkind der Familie und all derjenigen, die mit ihm zu tun haben. Grund dafür ist seine Perspektivlosigkeit: Während seine kleine Schwester Claire (Maude Apatow) die Highschool abschließt und ans College wechselt, hängt Scott lieber mit seinen Kumpels ab, konsumiert Drogen, schikaniert kleine Kinder und träumt von einer unerreichbaren Karriere als Tätowierer.

Warum lässt er sich überhaupt so gehen? Die Antwort auf diese Frage liefert der gut zweistündige Film gleich zu Beginn: Scotts Vater war ein Feuerwehrmann, der bei einem Einsatz ums Leben kam. Damals war Scott sieben Jahre alt, und den Verlust hat er bis heute nicht verkraftet – so weit, so tragisch. Doch da "The King of Staten Island" eigentlich eine Komödie ist, passiert das, was passieren muss: Margie verliebt sich in einen Feuerwehrmann namens Ray (Bill Burr) und stößt ihren erwachsenen Sohn damit mächtig vor den Kopf. Was dann folgt, ist eine Reihe skurril-komischer Aktionen, mit denen Scott versucht, Ray loszuwerden. Als dieses Vorhaben scheitert, muss er sich auf einen langen und schmerzhaften Weg zu sich selbst machen.

Direkt aus dem eigenen Leben

"The King of Staten Island" ist einerseits eine typische US-amerikanische Sommerkomödie, die von großartigen Darstellern (darunter Steve Buscemi in einer Nebenrolle), zielsicheren Dialogen und jeder Menge überdrehter Situationen lebt. Dazu tragen nicht zuletzt der Hauptdarsteller, sein Sarkasmus und sein unvergleichliches Mienenspiel bei. Und dennoch, der Film ist viel mehr als reine Komödie, denn neben all der Heiterkeit bietet er auch nachdenkliche Momente. "Es ist schön, ein Feuerwehrmann zu sein", verkündet da beispielsweise Ray, als er mit Scott zusammen ein Baseball-Turnier ansieht. Dieser jedoch ist anderer Meinung und entgegnet trocken: "Es ist schön, wenn du keine Familie hast. Denn wenn du nicht mehr nach Hause kommst, sind deine Kinder am Boden zerstört."

Der Film, der nach einem gekonnten Einfall der Drehbuchautoren (Judd Apatow, Pete Davidson und Dave Sirus) klingt, basiert auf Davidsons eigener Biografie: Sein Vater, Scott Davidson, war ein Feuerwehrmann, der am 11. September 2001 beim Einsatz am World Trade Center ums Leben kam. Sohn Pete will sich mit seinem semi-autobiografischen Film nun der eigenen Vergangenheit stellen: "Es fühlte sich nach dem richtigen Zeitpunkt an, sowohl in meiner Karriere als auch in meinem Leben", erklärt der Schauspieler heute. Da er und sein Freund Dave Sirus allerdings nur Erfahrung im Comedy-Bereich hatten, holten sie Judd Apatow ("Jungfrau (40), männlich, sucht ...") als Regisseur und Autor mit ins Boot. Basierend auf der Frage, was passieren würde, wenn Petes Mutter mit einem Feuerwehrmann ausgeht, entwickelten sie gemeinsam das Drehbuch.

Auch bei der Besetzung orientierten sie sich an Davidsons eigenem Leben: Die Mutter des Protagonisten ist von Davidsons Mutter Amy inspiriert; die Darstellerin Tomei lernte sie bei einem Treffen im Vorfeld kennen. Mit Ricky Velez, Moises Arias und Lou Wilson, die im Film seine Kumpel spielen, ist Davidson auch im echten Leben befreundet. Von Stand-up-Comedian Bill Burr wiederum ist er nach eigenen Angaben der größte Fan. Auf diese Weise entstand, Stück für Stück, ein intimes, sehenswertes Porträt eines jungen Mannes auf der Suche nach sich selbst.

Darsteller

Schauspielerin Marisa Tomei bei der Premiere des Films "Spider-Man: No Way Home" in Los Angeles.
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Lesermeinung
Star des Independent-Kinos: Steve Buscemi.
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