In der Öffentlichkeit zeigt sich Milliardär Bruce Wayne (Robert Pattinson) nur selten.
Der Dunkle Ritter ist zurück! Dieses Mal unter der Maske: Robert Pattinson.

The Batman

KINOSTART: 03.03.2022 • Actionfilm • USA (2022) • 176 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Batman
Produktionsdatum
2022
Produktionsland
USA
Filmstudio
6th & Idaho Motion Picture Company, Dylan Clark Productions, DC Films, Warner Bros. Pictures
Budget
185.000.000 USD
Einspielergebnis
751.100.000 USD
Laufzeit
176 Minuten
Regie

Filmkritik

Neustart für den Fledermaus-Helden
von Christopher Diekhaus

In "The Batman" nimmt es Robert Pattinson als Dunkler Ritter mit einem Serienkiller auf, der angesehene Bürger Gotham Citys meuchelt. Auch wenn nicht alle Rädchen ineinandergreifen, verpasst Regisseur und Koautor Matt Reeves dem Titelhelden einen interessanten Neuanstrich.

Müde sieht er aus. Abgekämpft und blass. Als Batman in der Morgendämmerung nach einer weiteren anstrengenden Nacht auf Gothams Straßen in seine Existenz als einsiedlerischer Milliardär Bruce Wayne zurückkehrt, wünscht man ihm vor allem eins: etwas Schlaf. Besorgt scheint auch sein einziger echter Vertrauter Alfred Pennyworth (Andy Serkis) zu sein, der den jungen Mann mit den strähnigen Haaren und den dicken Augenringen daran erinnern muss, zu duschen. Nach Christian Bale und Ben Affleck spielt der einstige Teenie-Star Robert Pattinson die nunmehr dritte Version des ikonischen Comichelden in der jüngeren Vergangenheit und verleiht dem maskierten Rächer eine grüblerisch-getriebene Note. Dieser Batman/Wayne führt Tagebuch und trägt Kontaktlinsen, die alles aufzeichnen, was er bei seiner Verbrecherjagd erlebt.

20 Jahre nach dem Mord an seinen Eltern streift er wie ein nachtaktives Tier – so sagt er selbst – im Moloch Gotham City umher. Wild entschlossen, etwas zu bewirken, die ausufernde Kriminalität endlich einzudämmen. Seine Gegner sollen in Furcht erstarren, wenn das Fledermauszeichen am Himmel aufleuchtet, wenn er aus dem Schatten tritt und kompromisslos aufräumt.

Lieutenant James Gordon (Jeffrey Wright) weiß, anders als viele Polizeikollegen, Batmans Hilfe zu schätzen und gewährt ihm Zutritt zu einem höchst brisanten Tatort. Kurz vor der Wahl für den höchsten Posten der Stadt wird der amtierende Bürgermeister Don Mitchell Jr. (Rupert Penry-Jones) in seinem Haus brutal getötet. Und noch dazu hinterlässt der Täter (Paul Dano) ein Rätsel, das für den Mann im Fledermausanzug bestimmt ist. Der Auftakt zu einer Mordserie, der ausschließlich Menschen aus dem Führungs- und Justizsystem Gothams zum Opfer fallen. Alle Lügen der Elite will er mit Gewalt aufdecken, gibt der verhüllte Killer namens Riddler in Internetvideos preis.

Eine erste heiße Spur führt Batman in den Nachtclub des Gangsters Oswald Copplepot alias Der Pinguin (Colin Farrell) und zur Unterweltgröße Carmine Falcone (John Turturro). Dabei läuft er der undurchschaubaren Kellnerin Selina Kyle (Zoë Kravitz) über den Weg, die im Geheimen als Diebin im Katzenkostüm ihr Unwesen treibt und in den Riddler-Fall verwickelt wird.

Kein klassisches Superhelden-Kino

Schon in der ersten halben Stunde wird klar, dass "The Batman" nicht den üblichen Mustern des Superheldenkinos folgt. Vielmehr orientiert sich der von der DC-Leinwandreihe (und damit dem Ben-Affleck-Batman) losgelöste Film an der düster-brodelnden Stimmung der Schurkenvorgeschichte "Joker" (2019). Regisseur Matt Reeves ("Planet der Affen: Survival") präsentiert Gotham als ein fast immer verregnetes, durch und durch korruptes Babylon, in dem es nie richtig hell zu werden scheint. In der Erzählung kreuzen sich Serienmörderthriller, Horrorfilm, Mafiareißer und Actionstreifen. Eine aufregende Mischung, die ihre wichtigsten Einflüsse nicht verbergen kann. David Finchers gefeierte Spannungswerke "Sieben" (1995) und "Zodiac – Die Spur des Killers" (2007) dürften ebenso als Inspirationen gedient haben wie der Schockhit "Saw" (2004).

Reizvoll an "The Batman" ist auch die Entscheidung, den Protagonisten ambivalent zu zeichnen. Ähnlich wie Christopher Nolan in seiner Trilogie über den Dunklen Ritter arbeiten Matt Reeves und Koautor Peter Craig Brüche und Zweifel heraus. Mit der Konsequenz, dass sie das Verhalten des Fledermausmannes kritisch beleuchten und Parallelen zwischen ihm und seinem irren Widersacher aufzeigen. Besonders im Finale, wenn sich der ganze Plan des Riddlers offenbart, stellt sich die Frage, ob Selbstjustiz und Gewalt jemals die richtigen Antworten sind. Etwas fahrig ist das Drehbuch leider dann, wenn Bruce Wayne mit unschönen persönlichen Wahrheiten konfrontiert wird. Glaubt man zunächst, die Macher würden ihm den Boden unter den Füßen wegziehen, relativieren sie das Ungeheuerliche kurz darauf auf wenig nachvollziehbare Weise. Etwas mehr Mut hätte hier sicher nicht geschadet.

Nicht immer rund, dafür spannend

Zwiespältig ist ferner die Rolle von Selina Kyle alias Catwoman. Zoë Kravitz legt eine mitreißende Performance hin, gibt ihrer Figur Profil. Reeves und Craig gelingt es aber nicht, Selina rundum überzeugend in die Handlung einzubauen. Mehrfach taucht sie plötzlich ab. Und zudem macht sie Batman romantische Avancen, auf die man gut und gerne verzichten kann.

Kleine erzählerische Unebenheiten gibt es immer mal wieder. Insgesamt bietet "The Batman", bei einer etwas zu üppigen Laufzeit von knapp drei Stunden, jedoch spannende Unterhaltung. Dafür sorgen neben dem wendungsreichen Serienkillerplot und den punktuell eingestreuten, aber fulminanten Actionsequenzen auch die aktuellen thematischen Bezüge. Wie weiße Männer ihre Macht missbrauchen und sich brutal bereichern, verhandelt der Film nebenbei. In der Konfrontation zwischen Batman und dem Riddler – so viel sei verraten – geht es nicht zuletzt um die Wut derer, die keine Stimme haben, sich übersehen und verraten fühlen. Schon in "Joker" spielte dieser Aspekt eine zentrale Rolle.

Knisternde Momente garantiert die schauspielerische Kraft in den Nebenrollen. Ein bis zur Unkenntlichkeit geschminkter Colin Farrell gibt mit Inbrunst den schmierigen Pinguin, der am Aufstieg in die erste Gangsterliga arbeitet. John Turturro setzt als über den Dingen schwebender Strippenzieher einige süffisante Akzente. Und Paul Dano verkörpert den lange Zeit nur maskierten Riddler mit einer fiebrigen Intensität, die einen besonders gegen Ende, bei einer direkten Begegnung mit Batman, frösteln lässt. Selbst wenn nicht alles funktioniert – Neugier auf weitere Pattinson-Abenteuer im schwarzen Cape weckt Reeves' Neuansatz allemal.

The Batman, im Kino ab: 03.03.2022


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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