Der Kriegermönch Liu Kang (Ludi Lin, links) und der Eisenhut-Träger Kung Lao (Max Huang) sind Verteidiger der Erde.
In "Mortal Kombat" geht es äußerst brutal zur Sache.

Mortal Kombat

KINOSTART: 17.06.2021 • Action • USA (2021) • 110 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Mortal Kombat
Produktionsdatum
2021
Produktionsland
USA
Filmstudio
Atomic Monster, Broken Road Productions, New Line Cinema
Budget
20.000.000 USD
Einspielergebnis
84.426.031 USD
Laufzeit
110 Minuten

Filmkritik

Drastische Action voller Brutalität
von Gerd Hilber

Völlig überzogene Brutalität zeichnet die "Mortal Kombat"-Computerspiele seit jeher aus – und nun auch die aktuelle Verfilmung. Funktioniert diese Art von Anbiederung?

Neidischer denn je blickt Hollywood derzeit auf die Gaming-Industrie: Während Corona das Kino an den Rande des Kollaps brachte, stiegen die Umsätze der Spiele-Branche 2020 geradezu ins Astronomische. Im Lockdown wurde gegen die Langeweile gezockt. Aber auch schon vor der globalen Pandemie waren die Unterschiede eklatant: Mit rund 145 Milliarden US-Dollar Umsatz waren Videospiele 2019 die mit Abstand lukrativste Unterhaltungsindustrie, abgeschlagen folgten Kino (42,5 Milliarden US-Dollar) und Musik (20,2 Milliarden US-Dollar).

Aber so sehr sich Filmemacher bislang um einen Brückenschlag zu virtuellen Welten und neuen Zielgruppen mühten: Bei Weitem nicht alle Versuche, Stärken, Charme oder Thrill eines Computerspiels auf die Leinwand zu übertragen, sind in der Vergangenheit geglückt. Im Gegenteil. Die Liste an Fehlschlägen ist lang und voller Peinlichkeiten – von "Super Mario Bros." (1993) mit Bob Hoskins und Dennis Hopper in den Hauptrollen bis hin zu Uwe Bolls "Far Cry" mit Til Schweiger. Und dennoch, die Lust Hollywoods auf Pixelhelden ist geradezu unbändig – eine Vielzahl hochkarätig besetzter Produktionen ist aktuell in Arbeit, unter anderem "Uncharted", "Tomb Raider 2" und "Borderlands". Mit "Mortal Kombat" wagt nun Warner abermals einen Anlauf, eines der brutalsten Spiele der Welt umzusetzen.

Bereits Mitte der 90-er traten Liu Kang und Co. in der allerersten Videospieladation des Kampfsportklassikers an, um die Welt vor dem Seelenfresser Shang Tsung zu retten, indem sie sein Gefolge und letztlich ihn selbst in einem Martial-Arts-Turnier besiegen. Mit seinen plumpen Technobeats und ungelenken Computeranimationen wirkte Paul W. S. Andersons Film im Vergleich zum aktuellen Reboot jedoch wie Kasperletheater, von der B-Movie-Fortsetzung und einer halbgaren Fernsehserie Ende der 90-er ganz zu schweigen.

In der 2021er-Adaption geht es ungleich brutaler zur Sache. Der Grund: eine absonderliche Form der Werktreue, wenn man so will. "Mortal Kombat", der nach einer Veröffentlichung auf Blu-ray, DVD und als VoD-Titel nun auch in die Kinos kommt, ist rund um die sogenannten "Fatalities" gestrickt – jene völlig überzogenen Todesstöße also, mit denen taumelnden und besiegten Gegnern im Spiel der Garaus gemacht wird. Sie finden sich nicht nur zahlreich und blutig im Kinodebüt von Werbefilmer Simon McQuoid wieder, sondern versuchen mit aller nötigen Gewalt, die virtuelle Vorlage mitunter eins zu eins umzusetzen – was Fans der Prügelgames sicherlich goutieren werden, der Rest jedoch abstoßend finden dürfte. Hier spritzen Blut, Hirn und Gedärme, was dem Film hierzulande eine FSK-ab-18-Einstufung einbrachte und in den USA fast zum gefürchteten NC-17-Rating führte.

Zwischen der drastisch inszenierten Action wird die Mytholgie der Spiele als Lückenfüller bemüht: In einem Kampf der Welten droht der Erde die Invasion durch die Outworld. Neunmal hat die Menschheit bereits den Kürzeren gezogen. Bei der zehnten Niederlage heißt es "Game Over".

Doch so weit kommt es im "Mortal Kombat"-Film überraschenderweise gar nicht. In erster Linie, weil der böse Zauberer Shang Tsung (Chin Han) bereits im Vorfeld seine besten Krieger ausschickt, um die Champions der Erde zu dezimieren. Einer davon: Cole (Lewis Tan), ein ziemlich lausiger Käfigkämpfer, obwohl das Blut des größten Ninjas aller Zeiten in ihm fließt. Doch dieser Cole weiß nichts von seiner Bestimmung. Oder gar von seinem "Arcana" – jener inneren Stärke, die im Verborgenen in ihm schlummert und übernatürliche Fähigkeiten bescheren wird. Erst als der eiskalte Killer Sub-Zero (Joe Taslim) nach seinem Leben trachtet und Cole samt Familie vom Soldaten Jax (Mehcad Brooks) in letzter Sekunde gerettet wird, erfährt er mehr über sein Schicksal und das der Welt.

Vier Fortsetzungen geplant

Zusammen mit Jax' Freundin Sonya Blade (Jessica McNamee) und dem zwielichtigen Kriminellen Kano (Josh Lawson) macht Cole sich schließlich auf den Weg in die Wüste, um im Tempel des Donnergottes Raiden seine Ausbildung zu erfahren und dort weitere Charaktere aus den Videospielen zu treffen, unter anderem den Kriegermönch Liu Kang (Ludi Lin) und den Eisenhut-Träger Kung Lao (Max Huang). Auf der Gegenseite marschieren neben der wandelnden Frostbeule Sub-Zero Monstrositäten wie der vierarmige Goro, Mileena und Kabal auf.

"Mortal Kombat" ist also im Grunde ein Schaulaufen der prominentesten Prügelknaben, -damen und -dinger, von denen es im aktuellen Spieleableger "Mortal Kombat 11" über 40 (!) gibt. Einer allzu schlichten Story-Formel folgend, mündet der Film in einem hektischen Showdown, der dann doch keiner ist. Vielmehr ist das Ganze als Fan-Service, Easter-Egg-Ansammlung und Vorgeplänkel zu verstehen, denn Warner Bros. plant offenbar gleich vier Fortsetzungen von "Mortal Kombat". Selbst für die gefallenen, aufgeschlitzten, durchbohrten, halbierten, zerplatzten und verbrannten Kämpen könnte es wie im Spiel ein "Continue" geben. "Der Tod ist nur ein weiteres Portal", sagt Shang Tsung, ehe sich alles in dunklen Rauch und vorzeitigem Happy-End-Wohlgefallen auflöst.

Mortal Kombat, im Kino ab: 17.06.2021


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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