Der afrodeutsche Autor Sebastian (Jerry Hoffmann) befindet sich auf Leserreise in Prittwitz. Dort gerät er in eine Schlägerei und verliert sein Gedächtnis. Das weiß der Anführer der rechten Truppe, Sven (Benno Fürmann), bald für sich auszunutzen, denn Sebastian findet große Freude daran, seine Parolen lauthals zu verkünden. Bald entsteht daraus ein echter Marketing-Streich und eine Sensation: Schließlich wettert hier ein „Schwarzer" gegen Integration. Doch Sebastian und die Neonazis haben die Rechnung ohne dessen schwangere Freundin Nina (Liv Lisa Fries) gemacht, die wutentbrannt und jeder Menge Hormonen die ostdeutsche Provinz stürmt.
Farce über die deutsche Nation
Regisseur Dietrich Brüggemann ("Kreuzweg") hat mit seinem fünften Spielfilm zugleich eine Liebesfilm mit komödiantischen Elementen und eine bitterböse gesellschaftskritische Abrechnung über deutsche Unsitten, liberale Intellektuelle, Medienöffentlichkeit, Verfassungsschutz, die Antifa und Bürokratie-Wirrwarr geschaffen. Dabei ist ihm nichts "Heil"(ig). Brüggemann zieht mit viel Schwung und Selbstironie kaum die Spaßbremse. Das Resultat mag spalten und teilweise chaotisch wirken, aber es schafft darüber hinaus vor allem eines: Die amüsante Hatz durch ein scheinbar verrückt gewordenes Deutschland wird die Kinobesucher ebenfalls durch Hintersinnigkeit und Tiefgang zum Nachdenken anregen. Dieser Spagat ist Brüggemann grandios gelungen.
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