Mit Auftritten in über 70 verschiedenen Filmen gehörte Michael Gwisdek zu den bekanntesten deutschen Schauspielern und Regisseuren seiner Zeit.
Im Januar 1942 geboren, zeigte Gwisdek schon früh ein außergewöhnliches Talent auf der Bühne. Nachdem er mit 16 Jahren erste Kontakte mit dem Schauspiel hatte, studierte er von 1965 bis 1968 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin. Noch im Jahre seines Abschlusses trat Gwisdek zum ersten Mal vor die Kamera. Der junge Schauspieler übernahm im DDR-Spielfilm „Die Toten bleiben jung“ (1968) die Rolle eines SS-Offiziers.
Bis zu seinem Durchbruch als Filmschauspieler spielte sich Gwisdeks Karriere vor allem jenseits der Kinoleinwand ab. So wurde er zunächst als Schauspieler am Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt verpflichtet und wechselte später an die Volksbühne Berlin. Im Jahre 1983 spielte Gwisdek dann den Henry Wolters in dem unter der Regie von Ulrich Weiß produzierten Spielfilm „Olle Henry“ (1983). Spätestens da wurde er auch als Filmschauspieler einem größeren Publikum bekannt.
Es folgte eine steile Karriere, die im wiedervereinigten Deutschland erst recht an Fahrt aufnahm. Mit Auftritten in „Nachtgestalten“ (1999), „Good Bye, Lenin!“ (2003) und „Oh Boy“ (2012) prägte sich Gwisdek tief in das Gedächtnis des deutschen Filmpublikums ein. Immer wieder gewann er für seine Rollen auch Preise, unter anderem 2008 den Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller in „Das Wunder von Berlin“ (2008).
Bis zu seinem Tod im Jahre 2020 übernahm Michael Gwisdek verschiedenste Aufgaben vor und hinter der Kamera. Von 1985 bis 2007 war er mit der deutschen Schauspielerin Corinna Harfouch verheiratet. Aus der Beziehung ging ein gemeinsamer Sohn hervor, ein Kind brachte Gwisdek in die Ehe mit ein. Von 2007 an war Gwisdek in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Gabriela Gwisdek liiert.