Der Texaner Charles heißt mit Nachnamen nicht nur Farmer, er ist auch einer. Doch seine eigentliche Liebe gehört der Raumfahrt. Denn nach dem Tod des Vaters hat er zwecks Erhalt der elterlichen Farm seine Raumfahrer-Ausbildung an den Nagel hängen müssen. Jetzt nutzt er jede freie Minute, um an einer Rakete zu bauen, mit der er tatsächlich hinaus ins All möchte. Als es dann soweit ist und er auch einen Kredit bekommt, um die nötigen 10000 Liter Brennstoff zu kaufen, zieht er das Interesse von FBI und CIA auf sich. Und die geben nicht so schnell klein bei. Denn schließlich kann ein Privatmann nicht ein Weltraum-Programm mit geringen Mittel auf die Beine stellen, wenn die NASA dafür Milliarden verbrät. Doch der Cowboy im Weltraumanzug gibt nicht auf, auch wenn der erste Start in einem Desaster endet ...
Würde Großmeister John Ford noch leben, er hätte seine wahre Freunde an diesem Film gehabt: Der richtige Pathos, ein kleiner, aber feiner Held als Hauptfigur, die ständig schwelende Selbstironie, starke Darsteller auch in den kleinsten Nebenrollen und eine tolle Fotografie, die endlich wieder einmal gekonnt mit Tiefenschärfe arbeitet. Kein Wunder, dass dieses Meisterwerk in den USA nicht das gewünschte Publikum fand. Zu kritisch, ja beinahe Amerika-feindlich sind hier viele Handlungsstränge, zu intelligent die Geschichte eines fast schon brillanten Visionärs, der ungebrochenen seinen Traum verfolgt. Billy Bob Thornton liefert hier einmal mehr das Porträt eines eigenwilligen, aber liebevollen Mannes. Derart bildgewaltige Werke wünscht man sich mehr. Hoffentlich inszenieren die Brüder Mark und Michael Polish noch viele weitere großartige Filme, die dem Kino alle Ehre erweisen.
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