Raúl Ruiz nahm sich das letzte Kapitel des als unverfilmbar geltenden Mammutwerks "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust vor und schuf eine formal und schauspielerisch beeindruckende Adaption. Trotz der brillanten Kamera mit opulenten Bildern und den hervorragenden Darstellern zeigt das fast dreistündige Historienwerk jedoch dramaturgische Längen, auch wenn es um einiges besser gelungen ist als Volker Schlöndorffs "Eine Liebe von Swann", in dem das Hauptaugenmerk auf die Odette gerichtet ist. So dürfte bei diesem Sittengemälde mit schnellem Verfallsdatum nur ein interessiertes Publikum das nötige Sitzfleisch beweisen.