Als Chefinspektor Moritz Eisner zu einem Mordfall auf einer Wiener U-Bahnstation gerufen wird, ahnt er nicht, dass dieser Tag sein berufliches Leben sehr stark verändern wird. Denn am Tatort erwartet ihn Bibi Fellner, die er als Kollegin von der Sittenpolizei kennt und von der er weiß, dass sie unter anderem ein Problem mit dem Alkohol hat. Als sie ihm eröffnet, dass sie seine neue Assistentin ist, fällt der ahnungslose Eisner aus allen Wolken. Es ist so ziemlich genau das Gegenteil von einer Liebe auf den ersten Blick und Eisner beschwert sich bitter bei seinem Vorgesetzten Ernst Rauter. Allerdings vergeblich. Doch jetzt überschattet ein brandaktuelles Problem alles Andere. Dieses Verbrechen im Umfeld schwerster Jugendkriminalität weist auf einen äußerst kaltblütigen Serientäter hin ...
Nach der Episode "Tödliche Habgier" ist dies der zweite "Tatort", den Wolfgang Murnberger mit Harald Karassnitzer inszenierte. Das Drehbuch lieferte Schauspieler und Autor Uli Brée ("Live is Life - Die Spätzünder", "Der Täter", "Der schwarze Löwe"), der dieses Mal ohne seinen Dauerpartner Rupert Henning die Vorlage schrieb. So entstand ein reichlich gemächlicher Fall, der erst nach und nach Spannung aufbaut. Da hat Murnberger mit "Taxi für eine Leiche", "Silentium" und "Der Knochenmann" schon deutlich bessere Krimis angeliefert. Gut ist allerdings Adele Neuhauser, die hier erstmals die alkoholabhängige Ermittlerin Fellner einen gelungenen Gegenpol zu Chefinspektor Eisner gibt.
Foto: ORF/Oliver Roth