In den Fünfzigerjahren bereitet man sich in dem kleinen norwegischen Dorf Landstad auf einen Besuch der besonderen Art vor. Ein Probelauf mit dem Filmprojektor zeigt, was auf die Gemeindemitglieder zukommen wird: Das schwedische Forschungsinstitut für Heim und Haushalt (HFI) hat sich nichts geringeres als die Revolutionierung der modernen Küche vorgenommen. In Landstad werden 18 Angehörige des Forschungsinstitutes erwartet, die noch einige erweiternde Studien vornehmen wollen. Es sollen verlässliche Daten über eine ganz besondere Zielgruppe eingeholt werden: die Junggesellen. Unter den Probanden ist auch Isaak, der von seinem Beobachter Folke - der soll jeden Schritt Isaaks in der Küche beobachten - zunächst gar nicht begeistert ist...
Bereits 1995 tauchte der norwegische Regisseur Bent Hamer mit seiner Tragikomödie "Eierkopf" in die abgelegene Welt seiner Heimat ein und machte auch hierzulande erstmals auf sich aufmerksam. In "Kitchen Stories" ist es erneut ein kleiner, einsamer Ort irgendwo in Norwegen, in den dieses Mal die Moderne in Form eines schwedischen Forschungsinstitutes einzieht. Von Kameramann Philip Ogaard in ruhigen Bildern eingefangen, beschreibt Hamer das Entstehen einer außergewöhnlichen Männerfreundschaft, die ohne Kommunikation auskommen muss - und trotzdem alle Widrigkeiten übersteht. Nach "Elling" ist dies eine weitere sehenswerte Komödie aus dem hohen Norden, die das Publikum so begeisterte, dass man Hamers Werk ins Rennen um die Oscars 2004 schickte. Allerdings wurde "Kitchen Stories", ebenso wie der deutsche Beitrag "Good Bye, Lenin!", von der Academy nicht nominiert.
Foto: Arsenal