Frankfurt im Sommer 1978. Die transsexuelle Elvira Weishaupt wird von ihrem Liebhaber verlassen, von ihrer Freundin verraten, von ihrem alten Freund abgewiesen. Auch die Frau, mit der Elvira vor ihrer Operation als Mann verheiratet war, will nichts mehr von ihr wissen. Elvira hält dem Druck nicht mehr stand. Sie rekapituliert ihr Leben: die Kindheit des Knaben Erwin im Kloster, die Arbeit als Schlachter, die Ehe mit Irene, der Tochter des Metzgermeisters und die Operation in Casablanca - Stationen eines Lebens auf der Suche nach Liebe. Elvira erhielt nie auch nur die Chance, ihre Existenz zu leben. Sie wurde vielmehr dazu erzogen, die anderer Menschen mitzuleben. So allgemein muss sie auch enden. Elvira fühlt einen Selbstmord auf Raten und erlebt den Zwiespalt eines Menschen, der - einst Mann - sich zu einer Frau operieren ließ und nun nicht mehr weiß, ob er als Mann oder Frau sinnvoll leben kann...
Wohl einer der besten Filme von Rainer Werner Fassbinder, der hier ein albtraumhaft schwer lastendes Melodram vorlegte. Volker Spengler als Erwin/Elvira ist erschütternd und Fassbinder hat hier zum ersten Mal auch die Kamera geführt und selbst geschnitten: harte, unkonventionelle Bilder, vielfach Groß- und Nahaufnahmen, kein schmückendes Beiwerk. Ein meisterliches Kinogedicht!
Foto: ZDF/Rainer Werner Fassbinder Foundation