Carola Weber glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als ihr Mann Jochen ihren seinen neuen Krankenhauskollegen Prof. Wolfgang Limberg vorstellt. Sie glaubt, dass er jener Arzt war, der sie nach ihrer gescheiterten Flucht aus der DDR während ihrer damaligen Haftzeit in Hoheneck, dem größten Frauengefängnis der DDR, mit Psychopharmaka ruhig stellte. Dadurch wurde Limberg mitverantwortlich, dass sie bei der Gefängnisarbeit am Band zwei Finger verlor. Als sie ihm nun wieder begegnet, brechen die Wunden der Vergangenheit erneut auf. Fortan setzt sie alles daran, Limberg seiner gerechten Strafe zuzuführen und ihr eigenes Trauma von Hoheneck zu überwinden ...
Das Frauengefängnis Schloss Hoheneck im Erzgebirge war zu DDR-Zeiten das Synonym für Schrecken und Terror, denn dort wurden politische Häftlinge und Republikflüchtlinge unter den unmenschlichsten Bedingungen wie etwa Isolations- und Dunkelhaft gefangen gehalten. Vor diesem historischen Hintergrund setzte "Bloch"-Regisseurin Franziska Meletzky ("Bloch - Bauchgefühl", "Bloch - Der Heiland") nach dem Drehbuch von Kristin Derfler ("Solange du schliefst") und Clemens Murath ("Der Kommissar und das Meer - Der sterbende Dandy") diesen fiktiven Mix aus Gesellschaftsdrama und Thriller in Szene, der die Auswirkungen einer derartigen Haft bis in die heutige Zeit thematisiert. Aus der guten Besetzung ragt Anja Kling heraus, die in der Rolle der traumatisierten Carola Weber wieder einmal zeigt, dass sie zu Deutschlands stärksten Charakterdarstellerinnen zu zählen ist. Ulrich Noethen bietet als möglicher Täter ebenso eine Glanzleistung.
Foto: SWR/Gordon Muehle