Die Fisherman's Friends in ihrem Element: Hauptberuflich sind sie echte Fischer.
Von einem, der auszog, einen Fischerchor berühmt zu machen: "Fisherman's Friends" erzählt eine herrliche wahre Geschichte.

Fisherman's Friends

KINOSTART: 08.08.2019 • Drama • GB (2019) • 112 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Fisherman´s Friends
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
GB
Filmstudio
Fred Films, Powderkeg Pictures, BondIt
Laufzeit
112 Minuten
Regie

Filmkritik

Besser als die Bonbons!
von Peter Osteried

Ein Shanty-Chor aus einer kleinen Ortschaft in Cornwall wird von einem Musik-Manager entdeckt und steht schließlich zwischen Superstars auf Festivalbühnen. Ein Märchen, das für die Fisherman's Friends Wirklichkeit wurde. Kann der ihnen gewidmete Film das auch vermitteln?

Am Abend zuvor standen noch Coldplay auf der Bühne, später am Abend sollte Beyoncé ihren großen Auftritt haben. Und mittendrin ein Shanty-Chor aus einem 700-Seelen-Dorf irgendwo in Cornwall, auf der Hauptbühne des wohl berühmtesten britischen Festivals, für das 135.000 Tickets verkauft wurden. Das hätten sich die Mitglieder der Fisherman's Friends bei ihrer Gründung nicht erträumt, dass sie 2011 beim Glastonbury Festival auftreten würden. Der Erfolg der Fisherman's Friends, die seit 1995 in ihrem Heimatdorf Port Isaac jeden Freitag für die Bewohner und Touristen singen, und 2010 "entdeckt" wurden, mag wie ein Märchen erscheinen, ist in Chris Foggins Dramödie "Fisherman's Friends" aber weitestgehend akkurat wiedergegeben.

Chris Foggin, der sich als Regieassistent bei Produktionen wie "Die Eiserne Lady" oder "My Week with Marilyn" seine Sporen verdiente, versteht zu vermitteln, wieso dieser Männerchor aus Fischern, die alte Shanty-Songs zum Besten geben, 2010 einen Nerv traf – ihr erstes Album beim Majorlabel Universal kletterte bis auf Platz 9 der britischen Charts. Weil die Menschen sich nach etwas Einfachem sehnen, das von den Fisherman's Friends verkörpert wird. Das trägt sich in ihrer Musik, das zeigt sich vor allem aber auch in ihrer Lebensart und der Verbundenheit in dem kleinen Örtchen Port Isaac, das – natürlich – zum Träumen einlädt.

Ohne es zuerst zu merken, verfällt auch der Musik-Manager Danny (Daniel Mays, "Swimming with Men") diesem Traum, als er auf Anregung seines Chefs, der ihn eigentlich nur veräppelt hat, versucht, die Fisherman's Friends unter Vertrag zu nehmen. Danny basiert lose auf dem wahren Musik-Manager, der die Fisherman's Friends entdeckt hat, die Figur ist aber weitestgehend fiktionalisiert. Sie ist es, die den Zuschauer ins malerische Cornwall entführt. Der zynische Danny ist dort der Außenseiter, durch seine Augen sieht man diese verschworene Gemeinschaft, der die eigene Historie und Kultur so immens bedeutsam ist.

Die Eckdaten sind korrekt, die Figuren aber verdichtet, da man zehn Mitgliedern der Fisherman's Friends nicht gerecht werden könnte. Es ist eine klassische Geschichte von Underdogs, die nach oben kommen – und hier sogar mit Protagonisten, die niemals von Ruhm oder Reichtum geträumt haben. Gerade das britische Kino der letzten Jahrzehnte hat diese Art von Geschichte perfektioniert, von "Ganz oder gar nicht" bis zu "Eddie the Eagle".

Entsprechend gibt es natürlich auch eine zarte Romanze, die am Ende hin auf die Probe gestellt wird. Aber die Hauptfigur, der Musik-Manager, hat längst eine Wandlung vom Saulus zum Paulus durchgemacht und ist nicht mehr derjenige, als der er zuerst einen Fuß in Port Isaac gesetzt hat. "Fisherman's Friends" ist nicht nur die Geschichte einer Gruppe von harten Arbeitern und Freunden, deren Grundsatz "Zuerst die Freundschaft, dann die Musik" lautet, sondern auch die eines Mannes auf dem Selbstfindungstrip. Er verkörpert damit den Drang, aus dem eigenen Leben auszusteigen und neu anzufangen – mit aller Hoffnung, die einem solchen Anfang innewohnt.

Diese Art Film lebt von ihren bodenständigen Figuren, mit denen man sich identifizieren kann. Sie lebt aber auch von der Romantik, die diesen Orten und diesen Menschen innewohnt. Dort findet man noch etwas, das nicht nur Danny längst verloren geglaubt hat: ein Gefühl von Gemeinschaft, das in der großen Stadt längst abhandengekommen ist. Entsprechend ist es auch verlockend, in die Geschichte einzutauchen und mitzuträumen. Ganz nach John Lennon, der von Danny zitiert wird: "Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum. Ein Traum, den man zusammen träumt, ist Wirklichkeit."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

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