Jeanne führt in der Provinz ein langweiliges Leben an der Seite ihres Ehemannes. Immer öfter entflieht sie der Tristesse und fährt nach Paris, wo sie sich in einen galanten Playboy verliebt hat. Ihr Mann wird eifersüchtig und besteht darauf, die Pariser Freunde kennenzulernen. Am Abend des geplanten Essens hat Jeanne eine Reifenpanne und macht die Bekanntschaft eines jungen Studenten. Nicht nur aus Dankbarkeit lädt Jeanne Bernard ein, sie nach Paris zu begleiten. Vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an fühlt sie sich magisch zu dem jungen Mann hingezogen. Noch in der gleichen Nacht werden die beiden ein Liebespaar und verlassen am Morgen gemeinsam das Haus.
Louis Malles zweiter Film löste wegen seiner als gewagt geltenden Themen wie Ehebruch und sexuelle Freizügigkeit Entrüstungsstürme von konservativer und kirchlicher Seite aus. Obwohl diese Thematik aus heutiger Sicht mehr als harmlos ist, vermittelt sie noch immer, was die Moralapostel damals auf die Barrikaden trieb. Jeanne Moreaus Spiel ist von einer Sinnlichkeit, der sich bis heute kaum ein Zuschauer entziehen kann. Malle verfilmte hier die Novelle "Point de lendemain" des französischen Kunstpolitikers, Archäologen, Malers, Schriftstellers, Diplomaten und Kunstsammlers Dominique-Vivant Denon (1747-1825), ohne diesen jedoch als Quelle zu nennen.
Foto: Lux Compagnie Cinématographique de France/Nouvelles Editions de Films