Ingenieur Robert Fabry hat beruflich in Frankfurt zu tun, ein Besuch in einer renommierten Anwaltskanzlei ist für den nächsten Tag geplant. Abends fällt ihm in seinem Hotel eine attraktive blonde Frau in einem roten Kleid auf, die so gar nicht in die Hotelbar passen will. Schnell ist der Kontakt hergestellt und schließlich landen die beiden auf Fabrys Zimmer. Doch am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden, der vereinbarte Liebeslohn liegt immer noch auf dem Zimmer. Noch aufgeregt von der stürmischen Nacht nimmt Fabry schließlich seinen Termin wahr und ist äußerst erstaunt, dass die Juristin Dr. Carolin Winter, die seinen Vorgang bearbeitet, die Unbekannte der letzten Nacht ist. Allerdings tut sie so, als sei nichts passiert und erwähnt das erotische Abenteuer mit keiner Silbe. Um Fabry ist es geschehen, er will die Frau näher kennen lernen...
Nach dem gleichnamigen Erstlingsroman des 2004 verstorbenen Drehbuchautors und Produzenten Peter Märthesheimer ("Die Ehe der Maria Braun", "Martha", "Die Sehnsucht der Veronika Voss") drehte Margarethe von Trotta dieses Drama um eine junge Frau, hinter deren gutbürgerlichen Fassade die gefährlichen Abgründe einer multiplen Persönlichkeit schlummern. Dass von Trotta schöne Bilder produzieren kann, hast sie schon oft genug bewiesen, allerdings bleiben die Protagonisten dieser Familiengeschichte merkwürdig verschwommen und blass, eine Innenansicht bietet die Regisseurin hier nicht, zu schematisch kommen die Szenen daher. Außerdem packt von Trotta einfach zu viele Aspekte in diese Geschichte, weniger wäre hier sicher mehr gewesen. So wirkt denn manche Einstellung reichlich überzogen und grenzt zum Teil an unfreiwillige Komik. Da nützt auch die darstellerische Präsenz von Katja Riemann, die ja schon in "Rosenstraße" unter von Trotta drehte, nicht viel. Überzeugend agiert jedoch August Diehl in der Rolle des Robert Fabry - ebenso wie Dieter Laser, der den stummen Diener gibt.
Foto: Concorde