Wenn er nicht gerade einen Job erledigt, genehmigt sich der gealterte Profikiller Noble einen Margarita-Drink. Doch irgendwie merkt Noble, dass das wahre Leben völlig an ihm vorbeiläuft. Er vögelt sich zwar durch alle Länder dieser Welt und besäuft sich, wann er nur kann, doch einen echten Freund oder gar eine Frau hat er nicht. In Mexiko trifft er zufällig auf den Geschäftsmann Wright und will diesen mit allen Mitteln als wahren Freund gewinnen. Dem treu sorgenden Ehemann gesteht er sogar seine wahre Profession - auch wenn der dies zunächst für einen Scherz hält. Als Noble dann erkennt, dass ihm mittlerweile der Biss fehlt, ihm eine Sehschwäche zu schaffen macht und man ihn sogar als Mitwisser seitens seiner Auftraggeber beseitigen lassen will, hofft er auf die Mithilfe Wrights, um endgültig aus dem Geschäft auszusteigen ...
Nach seinem unfreiwilligen Ausstieg als ewiger "Bond" brilliert Pierce Brosnan in diesem schwarzhumorigen Abgesang von Richard Shepard ("Entführung ohne Gnade", "Hunting Party - Wenn der Jäger zum Gejagten wird"). Mit Mut zur Hässlichkeit - wenn er etwa unrasiert, sturzbetrunken und nur mit Unterhose bekleidet in einen Hotelpool stürzt - überspitzt Brosnan seinen Midlife-Crisis-Killer (im Original treffend "Der Matador" genannt) offenbar mit derart viel Spaß, dass sich dieser auf den Betrachter überträgt. Regisseur Shepard musste wohl nur die Kamera auf seine exzellent harmonierenden Darsteller halten und fertig war der Mix aus Buddy-Movie und Hitman-Story, bei dem ab und zu Erinnerungen an Billy Wilders "Buddy Buddy" bzw. dessen französische Vorlage "Die Filzlaus" (1973) durchschimmern. Auch gut, dass man den durch und durch maroden Charakter, der in der Buchvorlage sogar vor Sex mit Tieren nicht zurückschreckt, dann doch leicht geglättet hat.
Foto: Buena Vista