Im Sommer 1941 feiern fünf Freunde Abschied: Die Brüder Wilhelm und Friedhelm ziehen in den Krieg nicht ahnend, dass ihr Soldatendasein Jahre dauern wird. Die Sängerin Greta gerät durch eine lässige Aussage schließlich in die Mühlen der Gestapo. Der Jude Viktor flieht während der Deportation, schließt sich in Polen den Partisanen an und trifft im Kampf auf seine Freunde als Gegner!
In diesem Dreiteiler sind es fünf Freunde, in der grausamen Wirklichkeit betraf es Millionen: In den "Goldenen Zwanzigern" des letzten Jahrhunderts geboren, erlebte die Generation unserer Eltern und Großeltern jenen unvorstellbaren Schrecken eines blutigen Krieges, dessen Traumata noch heute nachhallen. Selten genug gelingt es einer deutschen Produktion, eindrucksvoll und nachhaltig vergangene Zeiten packend zu bebildern. Jetzt werden in dem TV-Dreiteiler mit dem authentischen Schicksal von Freunden die Grauen des Zweiten Weltkriegs wieder lebendig. Autor Stefan Kolditz ("Dresden", "An die Grenze") und Regisseur Philipp Kadelbach ("Hindenburg") zeigen die Lebenswege von fünf Menschen und dokumentieren, wie Kriegserlebnisse verändern. Wenn sich die Freunde am Ende in den Trümmern des zerstörten Berlins wiedertreffen, ist nichts mehr wie es zuvor war zumal zwei von ihnen fehlen. Für jede Situation findet der tschechische Kameramann David Slama starke Bilder. Die brillant agierenden Schauspieler verkörpern glaubhaft die innere Zerrissenheit, die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung der Menschen. Bewegende Momente, die im deutschen Fernsehen eine Ausnahme bleiben, aber deshalb um somehr berühren. Einziger Wermutstropfen:die ominöse Wiederkehr der russischen Krankenschwester Lilija (Christiane Paul) als Offizier der Roten Armee. Packend, pointiert und mit hoher Authentizität (Polnisch oder Russisch wird untertitelt) dokumentiert der Dreiteiler einnehmend die Ängste und Nöte der Generation während der Herrschaft der Nationalsozialisten. "Unsere Mütter, unsere Väter" wurde 2013 mit dem Bayerischen und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Foto: ZDF/Kerstin Stelter