Wie Jean-Paul Belmondo oder Jean Gabin gehört Alain Delon zu den Institutionen des französischen Films. Ein prominentes Markenzeichen, nicht nur in Frankreich, obwohl er hier mehr Popularität als irgendwo anders besitzt. Als Auftragskiller Jeff Costello in "Der eiskalte Engel" (1967) wurde er zum unverwechselbaren Typus des kühl kalkulierenden Profis, der einerseits tötet, ohne mit der Wimper zu zucken, sich andererseits aber wenig Illusionen über sein eigenes Ende macht.
Alain Delon wurde am 8. November 1935 in Sceaux, Île-de-France (Frankreich) geboren. Delons Kindheit war unstet. Er wuchs nach der Trennung seiner Eltern in Pflegefamilien und Internaten auf. Erst nachdem Delon seinen Militärdienst abgeleistet hatte und als Marinesoldat im Indochinakrieg gedient hatte, begann Delon sich aktiv dem Schauspiel zu widmen.
Delon ist kein gelernter Bühnenschauspieler, sein unterkühlter Charakter nicht nur gespielt. Der stürmische Junge wuchs nach der Trennung von Vater und Mutter bei Pflegeeltern auf. Als diese starben, steckte ihn der Vater ins Internat. Delon entpuppte sich als nicht gerade pflegeleicht. Mehr als ein Dutzend verschiedene Schulen soll der junge Delon besucht haben. Mit 17 Jahren ging er als Fallschirmspringer der französischen Kolonialarmee nach Vietnam. 1956 kehrte er nach Frankreich zurück. Delon verdingte sich in diversen Jobs, nahm nebenher Schauspielunterricht und kam 1957 in "Killer lassen bitten" zu seiner ersten Kinorolle.
In den 60er- und 70er Jahren war Delon äußerst produktiv und spielte in unzähligen französischen Filmen mit. 1964 erhielt er eine Golden Globe Award-Nominierung als bester Nachwuchsdarsteller für den Film "Der Leopard". In den Jahren 1977 und 1978 wurde er als bester Hauptdarsteller für den César nominiert, einmal für seine Darstellung des "Monsieur Klein" und einmal in "Der Fall Serrano". 1985 konnte Delon die begehrte Trophäe dann als bester Hauptdarsteller in "Geschichte eines Lächelns" endlich auch für sich gewinnen.
Delon gehört zu den Schauspielern, die auch nach dem Höhepunkt ihrer Karriere in den 80er-Jahren noch lange Zeit im Filmgeschäft aktiv waren und ist hierbei in unterschiedlichen Filmen sowie Miniserien zu sehen, etwa der Serie "Frank Riva", einer sechsteiligen Co-Produktion von France 2 und dem ZDF.
Bei den Dreharbeiten zu dem Film "Christine" (1958) lernte Delon die Schauspielerin Romy Schneider kennen, mit welcher er eine mehrjährige Beziehung führte und welche er noch 2019 als die "Liebe seines Lebens" bezeichnete. Delon war von 1964 bis 1969 mit Nathalie Delon liiert, mit welcher er ein gemeinsames Kind, Anthony, hat. Aus einer früheren Beziehung mit dem Model "Nico" stammt der 1962 geborene Sohn Christian Päffgen. Delon hat eine weitere Tochter namens Anouchka sowie den 1994 geborenen Sohn Alain-Fabien. Beide stammen aus seiner früheren Beziehung mit Rosalie van Breemen.
Alain Delon versuchte sich seit 1980 auch als Sänger. Bereits 1967 war eine Schallplatte mit der Filmmusik zu "Die Abenteurer" erschienen, auf der Delon auch als Sänger zu hören ist. In die Schlagzeilen geriet Delon aber häufiger durch die fünfjährige Liason mit Romy Schneider und einen mysteriösen Mordfall: 1968 wurde sein Freund und Leibwächter Stefan Markovic erschlagen in einem Müllsack aufgefunden. Delon und seine damalige Frau, die Schauspielerin Nathalie Delon, wurden im Verlauf des nie restlos aufgeklärten Mordfalls in einen sich ausweitenden Drogen- und Sex-Skandal hineingezogen. Obwohl ihnen im Verlauf der Ermittlungen keine Vergehen nachgewiesen werden konnten, förderte der Skandal langjährige Kontakte zur Unterwelt zu Tage. Es fielen die Namen hochgestellter Politiker. Delon musste finanzielle Beteiligungen an Projekten der Rüstungsindustrie zugeben. Doch wie so oft hatte dieser Skandal seiner Popularität eher genützt als geschadet.
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