Nach mehr als 20 Jahren auf der Bühne, in Stücken wie "Kabale und Liebe", "Endstation Sehnsucht" oder "Dreigroschenoper" kann der Wechsel ins Fernsehfach eigentlich nicht radikaler sein. Von dem, was man gerne als Hochkultur bezeichnet, hin zu einer Actionserie, deren Macher selber sagen, dass es nur um Stunts geht und dass schauspielerische Leistung nur am Rande benötigt wird. Trotzdem wagt Charlotte Schwab diesen Bruch mit ihrem bisherigen Leben. Lässt die großen Bühnen hinter sich und steigt als Chefin der Autobahnpolizei bei "Alarm für Cobra 11" ein. Auch wenn das Drehbuch von der leidenschaftlichen Schauspielerin mit der markanten, tiefen Stimme nur wenige Worte abverlangt, so hinterlässt sie dennoch einen bleibenden Eindruck. Die langjährige Bühnenpräsenz hat ihr zwar Anerkennung und Auszeichnungen eingebracht, aber durch "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" wird sie einem breiten Publikum bekannt.
Doch Starrummel ist nicht das, was sie gesucht hat, als sie sich in jungen Jahren für eine Schauspielausbildung entschloss. Ihre Mutter arbeitete als Garderobiere im Theater und nahm die Tochter mit zu den Vorstellungen. Hier entbrannte Charlotte Schwabs Leidenschaft für die Bühne. Doch bevor sie mit 22 Jahren am Staatlichen Konservatorium für Musik und Schauspiel in Bern studieren konnte, machte sie eine Ausbildung zur Telefonistin, weil sie ihre Mutter und Geschwister finanziell unterstützen musste. Nach Beendigung ihrer Bühnenausbildung erhielt sie 1974 ein Engagement in Trier, weitere Engagements an deutschen Bühnen folgten. Zuletzt, kurz vor ihrem Abschied von Bühne und Theater, war sie am Thalia Theater in Hamburg beschäftigt.
Bereits in den 80er Jahren und frühen 90er Jahren nimmt sie erste Film- und Fernsehrollen an, doch erst mit der Entscheidung das Theater zu verlassen, wagt sie den Sprung ins kalte Wasser und startet als TV-Darstellerin voll durch. Obwohl sie die Arbeit am Theater vermisst, plant sie - zunächst - keine Rückkehr. Neben ihren Film- und Fernsehverpflichtungen, findet sie nur wenig Zeit für zusätzliche Bühnenengagements. Vor allem die Serien, für die sie vor der Kamera steht, schlagen mit vielen Drehtagen zu Buche. Als Zuschauer kann man sich fragen, ob es von Vorteil ist, wenn sich die Rollen, die Charlotte Schwab spielt, so ähnlich sind. Natürlich möchte auch sie nicht in eine Schublade gesteckt werden und sucht - neben ihren Kommissarinnen-Dasein in "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" und "Das Duo" - immer wieder Rollen, die einen ganz anderen Charakter haben. So setzt sie ihre komödiantische Seite als Lolles Mutter in "Berlin, Berlin" ins rechte Licht und verkörpert in "Die Frau vom Checkpoint Charlie" (2007) die Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte.
Auch wenn ihre Rolle als Revierleiterin Anna Engelhardt in "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" so eine Art "Lebensrolle" für sie zu sein scheint, über die sie auch in Zukunft definiert werden wird, so ist sie auch schon vorher dem Publikum aufgefallen. In "Die Konkurrentin" (1997) an der Seite von Ann-Kathrin Kramer spielte sie eine ihrer ersten TV-Rollen und bewies, dass ihr der Sprung von der Bühne erfolgreich gelungen war. Seither steht sie regelmäßig vor der Kamera und liefert Jahr für Jahr solide TV-Unterhaltung ab. Zwischenzeitlich, neben all den Serien-Engagements, hat sie auch den Weg zurück ans Theater gefunden. 2003 stand sie als "Medea" in "Purgatory" in den Hamburger Kammerspielen an der Seite von Herbert Knaup auf der Bühne.
Charlotte Schwab ist in zweiter Ehe mit dem Schauspieler und Regisseur Sven-Eric Bechtolf verheiratet. Die beiden haben einen Sohn, der keinerlei Schauspielambitionen hegt. Mit ihrem ersten Ehemann, Peter Simonischek, hat sie ebenfalls einen Sohn, Maximilian Simonischek, der - anders als sein jüngerer Halbbruder mütterlicherseits - in die Fußstapfen seiner Eltern tritt und Schauspieler ist.
Weitere Filme und Serien mit Charlotte Schwab: "Männersache" (1981), "Ninguém Duas Vezes" (1985), "Thea und Nat" (1992), "Der Gute Merbach" (1994), "Der Streit", "Doppelter Einsatz - Kinder des Saturn" (TV-Serie), "Angst hat eine kalte Hand", "Bruder Esel" (TV-Serie), "Tatort - Parteifreunde", "Dr. Vogt - Afrika vergessen" (alle 1996), "Mörderischer wohnen - Der Tod des letzten Mieters", "Freunde wie wir", "Martin Berg: Sauberer Tod" (alle 1997), "Vergewaltigt - Eine Frau schlägt zurück" (1998), "Tatort - Russisches Roulette", "Tatort - Am Ende der Welt", "Tatort - Voll ins Herz" (alle 1998), "Einfach Klasse!", "Kinderärztin Leah - Kleiner Mensch, großes Herz", "Kinderärztin Leah - Auf Messers Schneide", "Die Todesgrippe von Köln", "Die Singlefalle - Liebesspiele bis in den Tod", "Stille Nacht - Heilige Nacht", "Die Männer vom K3 - Jugendliebe" (TV-Serie, alle 1999), "Und morgen geht die Sonne wieder auf", "Die Cleveren" (TV-Serie), "Mordkommission" (TV-Serie, alle 2000), "Usfahrt - Joy Ride", "Die Biester" (TV-Serie), "Küss mich, Tiger!" (alle 2001), "Das Haus der Schwestern", "Wolffs Revier" (TV-Serie), "Der Liebe entgegen" (alle 2002), "Tochter meines Herzens", "Der Fürst und das Mädchen" (beide 2003), "Polizeiruf 110 - Mein letzter Wille" (TV-Serie), "Eis im Bauch", "Tatort - Abseits" (alle 2004), "Tatort - Am Abgrund", "Die Braut von der Tankstelle" (beide 2005), "Die Albertis" (TV-Serie, 2004-2005), "Alarm für Cobra 11 - Einsatz für Team 2" (TV-Serie, 2003-2005), "Matthäuspassion", "Tod eines Keilers", "Commissario Laurenti - Die Toten vom Karst" (TV-Serie, alle 2006), "SOKO Köln" (TV-Serie), "Verrückt nach Clara" (TV-Serie), "Die Zürcher Verlobung - Drehbuch zur Liebe", "Stubbe - Von Fall zu Fall - Bittere Wahrheiten" (TV-Serie, alle 2007), "Forsthaus Falkenau" (TV-Serie), "Stolberg" (TV-Serie), "Ein Ferienhaus in Schottland (alle 2008), "Aghet - ein Völkermord" (2009, Sprecherin).
Als Kommissarin Marion Ahrens in "Das Duo": "Tod am Strand" (2001), "Im falschen Leben", "Das Duo - Totes Erbe" (beide 2002), "Das Bauernopfer", "Das Duo - Stiller Tod", "Der Liebhaber" (alle 2003), "Falsche Träume", "Blutiges Geld", "Herzflimmern" (alle 2004), "Unter Strom" (2005), "Man lebt nur zweimal", "Der Sumpf", "Auszeit" (alle 2006), "Das Duo - Verkauft und verraten", "Liebestod" (beide 2007), "Das Duo - Echte Kerle", "Das Duo - Sterben statt erben" (beide 2008), "Das Duo - Wölfe und Lämmer" (2009), "Das Duo - Mordbier" (2010), "Vater, unser Wille geschehe" (2011).
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