Wer tot ist, hat nichts mehr zu sagen? Das war früher vielleicht mal so, aber inzwischen gibt es immer mehr Menschen, die dieser Feststellung entschieden widersprechen würden. In den letzten Jahren gelang in der KI-Technologie ein Quantensprung nach dem anderen, gerade auch im Bereich der Kommunikation. Man denke etwa an die Berichte von Ewig-Einsamen, die mithilfe hochentwickelter Chat-Bots irgendwie doch noch so etwas wie "Liebe" fanden. Da ist es fast nur konsequent, dass mittels Künstlicher Intelligenz jetzt auch der "Dialog" mit den Toten ermöglicht wird. Die Dokumentation "Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit" wirft einen kritischen Blick auf diesen neuen Markt.
Hinter dem Filmprojekt stehen Hans Block und Moritz Riesewieck (Buch und Regie). Sie beleuchten Start-ups, die digitale Avatare von Toten entwickeln, zeigen aber auch die Menschen, die solche Services bereits nutzen. Zum Beispiel Christi, die Trost daraus schöpft, über eine App mit ihrem toten besten Freund zu chatten. Oder Jang Ji-Sung, die auf einen VR-Klon ihrer verstorbenen 7-jährigen Tochter trifft. Die Verheißungen dieser neuen Technologie sind offensichtlich, doch demgegenüber stehen auch einige Probleme und ungeklärte Fragen.
Zur Idee hinter "Eternal You" erklären Block und Riesewieck: "Menschen wenden sich von Religionen ab und sehnen sich nach neuen, weltlichen Heilserzählungen gegen die Erbarmungslosigkeit des Todes. In diese Lücke stoßen Tech-Unternehmen vor und verwickeln Trauernde in ein Experiment am offenen Herzen." Mit ihrer Doku wollen die Macher eine Debatte darüber anstoßen, "wie weit KI vordringen soll in unser aller Leben – vor und nach dem Tod".