Fussel (Wotan Wilke Möhring) ist mit Leib und Seele Punk und ein Systemverweigerer. Deshalb lebt er auch von Hartz IV, was seine Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt Frau Linde (Victoria Trautmannsdorf) in die Verzweiflung treibt. Als ihr die Hände für ihren Klienten gebunden werden, schickt sie Fussel mit der Diagnose Burnout in eine Reha-Klinik. Das Personal, allen voran Krankenschwester Alexandra (Anke Engelke), treibt er in den Wahnsinn, doch als diese merken, welche Wirkung er mit seiner unkonventionellen Art auf die anderen Patienten hat, haben sie eine Aufgabe für ihn - und Fussel offensichtlich endlich seine Berufung gefunden.
Krankheit auf der Leinwand
Laut einer Studie leiden 4,2 Prozent der Deutschen unter Burnout - die Dunkelziffer ist ungleich höher, da es bisher keine verbindlichen Diagnosekriterien gibt. Dass man dieses Thema aber nicht unbedingt in einem Drama auf die Leinwand bringen muss, beweist Regisseur André Erkau nach einem Drehbuch von Gernot Gricksch. Um den Film nicht lächerlich wirken zu lassen, wählten sie gekonnt einen "Simulanten" als Protagonisten, der echte Burnout-Patienten mit seiner Art gehörig aufwirbelt. Wotan Wilke Möhring, der in einer ganzen Reihe von Krimis und Dramen bereits sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellen konnte, überzeugt in der Rolle des Punkers Fussel. Überraschend ist auch Comedienne Anke Engelke als strenge Krankenschwester. Einmal mehr wird hier deutlich, dass sie von ihrem Image als Komikerin Abstand nimmt.