Die Story ist simpel: General Maximus (Russell Crowe, Foto) ist dem Jungkaiser Commodus zu mächtig, also will er ihn umbringen lassen. Doch Maximus taucht als Gladiator unter. In der Provinz macht er sich schnell einen Namen als knochenharter Kämpfer. Da lässt der Ruf aus Rom nicht lange auf sich warten. Er soll vor Commodus im Collosseum auftreten. So ist für Maximus der Tag der Rache gekommen ...
Jahrzehnte war es her, dass der letzte groß ausgestattete Sandalenfilm in die Kinos kam. 2000 endlich richtete "Blade Runner"-Schöpfer Ridley Scott mit "Gladiator" ein aufwändiges, mehrfach preisgekröntes Gemetzel an - übrigens auch an den historischen Fakten. So will Marc Aurel aus Rom eine starke Republik machen, wird aber von Commodus ermordet, weil der den Kaisertitel haben will. Der echte Commodus hingegen war längst gleichberechtigter Mitregent von Marc Aurel. Die Actionszenen sind videoclip-artig verhackstückt; das Auge kommt nie zur Ruhe. Schade eigentlich, denn gern würde man etwas von den Action-Szenen erkennen.
Visuell beeindruckend ist dagegen die Germanenschlacht zu Beginn, wo Scott einen ganzen Wald abfackelt. Auch wenn die Dialoge einiges zu wünschen übrig lassen, tragen zumindest die guten Darsteller - allen voran ein grandioser Russell Crowe - den Film. Oliver Reed ist hier in seiner letzten Rolle zu sehen - in einer Szene sogar digitalisiert, da er noch während der Dreharbeiten starb. "Gladiator" war 2001 für zwölf Oscars nominiert, fünf wurden es am Ende: bester Film, beste männliche Hauptrolle Russell Crowe, beste Kostüme, beste Spezialeffekte und bester Ton. Ein Hauch von Leni-Riefenstahl-Ästhetik mag dazu beigetragen haben.