Ob skrupellose Immobilienhaie, erfolgreiche Kaufleute, schwergewichtige Fabrikanten, gelangweilte Erben oder aufstrebende Kleinanleger - sie alle vertrauen ihr Geld in Erwartung atemberaubender Renditen einem Mann an: Kapitaljongleur Dieter Glanz (Ulrich Tukur, Foto). In dessen Welt wird der Traum vom großen Reichtum Wirklichkeit, bis der Traum der Unersättlichen plötzlich zerplatzt ...
Ein brillant inszenierter und gespielter Zweiteiler, den Regisseur Dieter Wedel nach seinem eigenen Drehbuch in Szene setzte. Mit viel Witz und äußerst frechen Dialogen nimmt Wedel hier die "Gier" und den schönen Schein des Seins in der Welt des Möchtegern-Geldadels aufs Korn. Ulrich Tukur glänzt hier in der Rolle des Schwindlers Ganz, dem das Geld seiner Anleger wahrlich zufliegt. Wedel ließ sich für seine gelungene Gesellschaftskomödie unter anderem von der Geschichte des Hochstaplers Jürgen Harksen inspirieren, der Anfang der Neunzigerjahre der Hamburger Gesellschaft das Geld mit Anlagebetrügereien aus der Tasche zog. Im Vorfeld der Ausstrahlung kam es darüber zum Streit zwischen Wedel und Harksen, der behauptete, bei "Gier" handele es sich um die Verfilmung seines Lebens, die ohne sein Einverständnis entstanden sei. Dies wiederum stritt Wedel vehement ab, vielmehr handele es sich um eine "fiktive Geschichte und fiktive Personen".
Foto: ARD/Degeto/Boris Guderjahn