Der Tod seiner Mutter konfrontiert den Dresdener Bauunternehmer Walter Steinhoff mit einem ungewöhnlichen letzten Willen. Clara Steinhoff verlangt von ihrem Sohn, dass er sie einäschern lässt und die Asche im ehemaligen Ostpreußen in alle vier Winde verstreut. Und zwar genau an den Stellen, die ihr Leben bestimmt haben: Im Vorgarten des alten Königsberger Hauses der Eltern, wo sie aufwuchs; in der Ostsee bei Rauschen, wo sie als Kind oft am Strand spielte; in der Vogelwarte Rossitten, die sie als Schülerin häufig aufsuchte, weil sie einmal Ornithologin werden wollte; und in jenem Vorstadtkrankenhaus von Königsberg, dessen Chefarzt ihr Vater war. Dort überlebte sie den Krieg und fand "die Liebe ihres Lebens". Walter Steinhoff ist dieser Auftrag unangenehm. Seine Ehefrau Sybille und seine beiden bereits erwachsenen Kinder weigern sich, ihn auf der Reise zu begleiten, denn das sei eine Sache allein zwischen ihm und seiner Mutter. So sitzt er allein im Schlafwagen nach Kaliningrad...
Regisseur Peter Kahane, der mit Hauptdarsteller Wolfgang Stumph bereits vielfach für die Krimiserie "Stubbe - Von Fall zu Fall - Nina" zusammenarbeitete und mit dem geborenen Wünschelberger auch die Liebeskomödie "Das blaue Wunder" drehte, inszenierte hier eine sensible, gut gespielte Geschichte um die Konfrontation mit der Vergangenheit.
Foto: ZDF/Wojtek Krzeminski