Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner

KINOSTART: 13.07.2017 • Liebeskomödie • Deutschland (2017) • 101 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Auf der anderen Seite ist das Gras viel Grüner
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
Deutschland
Filmstudio
NFP, Brainpool, ARD Degeto
Laufzeit
101 Minuten
Music

Filmkritik

Machen zweite Chancen Sinn?
von Claudia Nitsche

In Nachbars Garten ist das Gras grüner. Ist auch der freilaufende Mann attraktiver als der eigene? Dies klärt Pepe Danquart in einer charmant durchdachten Romanverfilmung.

In jeder Beziehung ist früher oder später die Luft raus. Die magische Anziehungskraft des Partners könnte nachlassen, einfach weil man dauerhaft ein Schlafzimmer teilt oder weil der andere mehr mit seinem Beruf verheiratet ist. Möglich ist auch eine Mischung der beiden Dinge. Und wenn man dann nach drei, vier oder fünf Jahren in dieser Situation ist, scheint: "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner." Der neue Film von Pepe Danquart zu diesem Thema hält mehr, als er zunächst verspricht.

Kurzfilm-Oscarpreisträger Danquart, man hätte es sich denken können, macht kein laues Sommerkomödchen. Und auch die Besetzung mit Jessica Schwarz und Felix Klare sprechen für den Film, obwohl dessen Plakat an eher unterdurchschnittliche filmische Lustigkeiten aus den 90er-Jahren erinnert. Zeit wird hier keine verloren, nach drei Minuten landen die wenig begnadete Autofahrerin Kati (Schwarz) und der junge Arzt Felix (Klare) im Bett. Während des Vorspanns allerdings verabschiedet sich bereits das Knistern, fünf Jahre ziehen ins Land, die Aufregung schwindet. Beide beschäftigen sich mit ihrem Alltag, was bei Felix heißt, Tag und Nacht Leben zu retten und für Kati, gern auch mal für die Chefin einzuspringen.

Autofahren kann Kati auch fünf Jahre später nicht, improvisieren hingegen ganz gut. So lernt sie den Künstler Mathias (Christoph Letkowski) kennen, der offenbar auch interessiert ist. Schon die Ärzte sangen von der Frage "Ist es wirklich Liebe oder find ich dich nur toll?", die Kati nun beantworten muss.

Eine Weile klammert sie sich noch an ihre erste Wahl Felix, der sie wegen Arbeitsstress immer auf morgen vertröstet. Will sie so zusammen alt werden? Bevor es zu intellektuellen Verrenkungen kommt, erhält Kati eine andere Chance. Nach einem Unfall landet plötzlich fünf Jahre in der Vergangenheit, quasi am Anfang des Films, kurz vor dem Moment, in dem sie Felix kennenlernt. Die alternative Story: Ein Unterfangen, das im Kino immer wieder schiefgeht, denn kann man diese Idee nicht erzählerisch sauber lösen, lässt den Zuschauer mit Fragen und berechtigten Einwänden zurück.

Hier geht es ganz einfach: Mit dem Wissen, das sie hat, schaut sie genauer hin und entdeckt den Mann, in den sie sich verlieben wird, einen Augenblick eher und erhält eine neue Information. In der Annahme, dass er nicht der Richtige ist, macht sich die freundliche Chaotin auf zum Künstler, dessen Eroberung keine leichte Aufgabe ist. Auch ihren Freundinnen Linda (Pheline Roggan) und Marlene (Elena Uhlig) greift sie unaufdringlich unter die Arme. Den in diesem "neuen" Leben will sie alles richtig machen.

Pepe Danquart, der seit 1980 Filme dreht, nimmt die Vorlage von Buchautorin Kerstin Gier und das daraus entstandene Skript von Stefan Barth, Katrin Milhahn und Antonia Rothenberg ernst. Viele durchdachte Details bewahren die innere Logik der Konstruktion und die sympathischen Darsteller laden ein, mitzugehen bei dem Versuch, Dinge besser zu machen. Zudem darf insbesondere Jessica Schwarz ihr komödiantisches Talent zeigen, was von einem Intermezzo mit Briefkasten gekrönt wird.

Außerdem tragen die sehr fein besetzten Nebenrollen mit Judy Winter, Juliane Köhler, Adnan Maral oder Oliver Korittke zum Gelingen bei. Vor allem ist es aber dieser elegante Abgang, der "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner" zu einer echten Konkurrenz für Leanders Haußmanns jüngst gestartete Adaption von "Das Pubertier" macht. Denn auf dieser Seite der Leinwand gibt es eine Aussage, die zur Weiterempfehlung führen könnte. Danquarts Beitrag endet mit einer schlichten und passenden Erkenntnis: Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.

Quelle: teleschau – der mediendienst

Darsteller

Adnan Maral als Metin Öztürk in "Türkisch für
Anfänger"
Adnan Maral
Lesermeinung
Elena Uhlig
Lesermeinung
Felix Klare
Lesermeinung
Von der VIVA-Moderatorin zur gefragten Schauspielerin: Jessica Schwarz.
Jessica Schwarz
Lesermeinung
Judy Winter bei der Fotoprobe 'Hilde Knef - Der Teufel und die Diva' im Theater am Kurfürstendamm.
Judy Winter
Lesermeinung
Juliane Köhler
Lesermeinung
Oliver Korittke in seiner Langzeitrolle als "Ekki Talkötter" in der ZDF-"Wilsberg"-Reihe.
Oliver Korittke
Lesermeinung
Schauspieler Milan Peschel bei der Premiere zu "Beckenrand Sheriff".
Milan Peschel
Lesermeinung
Schauspielerin Susanne Wuest.
Susanne Wuest
Lesermeinung
Weitere Darsteller
Mirijam Verena Jeremic Pheline Roggan Daniel Schütter Thilo Richter Frank W. Rima

Neu im kino

Der Pinguin meines Lebens (2025)
Der Pinguin meines Lebens
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Der König der Könige (2025)
Der König der Könige
Animation • 2025
prisma-Redaktion
The Accountant 2 (2025)
The Accountant 2
Krimi • 2025
prisma-Redaktion
Warfare (2025)
Warfare
Kriegsfilm • 2025
prisma-Redaktion
Was Marielle weiß (2025)
Was Marielle weiß
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Blood & Sinners (2025)
Blood & Sinners
Horror • 2025
prisma-Redaktion
Drop – Tödliches Date (2025)
Drop – Tödliches Date
Mystery • 2025
Ich will alles. Hildegard Knef (2025)
Ich will alles. Hildegard Knef
Dokumentarfilm • 2025
prisma-Redaktion
Eden (2025)
Eden
Thriller • 2025
Ein Minecraft Film (2025)
Ein Minecraft Film
Familie • 2025
prisma-Redaktion
The End (2024)
The End
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Beating Hearts (2024)
Beating Hearts
Krimi • 2024
prisma-Redaktion
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache (2025)
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache
Komödie • 2025
prisma-Redaktion
The Last Showgirl (2024)
The Last Showgirl
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Das Licht (2025)
Das Licht
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Schneewittchen (2025)
Schneewittchen
Familie • 2025
prisma-Redaktion
Köln 75 (2025)
Köln 75
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Bolero (2024)
Bolero
Historie • 2024
prisma-Redaktion
In the Lost Lands (2025)
In the Lost Lands
Fantasy • 2025
prisma-Redaktion
Robert Pattinson mit Robert Pattinson: In "Mickey 17" übernimmt der Star aus "Twilight" und "The Batman" eine spannende Mehrfach-Hauptrolle.
Mickey 17
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion
Ein Mädchen namens Willow (2025)
Ein Mädchen namens Willow
Familie • 2025
prisma-Redaktion
Bridget Jones – Verrückt nach ihm (2025)
Bridget Jones – Verrückt nach ihm
Komödie • 2025
prisma-Redaktion
Like A Complete Unknown (2024)
Like A Complete Unknown
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Bird (2024)
Bird
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Flight Risk (2025)
Flight Risk
Action • 2025
prisma-Redaktion
The Monkey (2025)
The Monkey
Horror • 2025
prisma-Redaktion
Wunderschöner (2025)
Wunderschöner
Komödie • 2025
Captain America: Brave New World (2025)
Captain America: Brave New World
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion
Könige des Sommers (2024)
Könige des Sommers
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Companion – Die perfekte Begleitung (2025)
Companion – Die perfekte Begleitung
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion

BELIEBTE STARS

Oscar-Preisträgerin Brie Larson.
Brie Larson
Lesermeinung
Oscar-Preisträger Rami Malek.
Rami Malek
Lesermeinung
Roger Bart im Porträt: Infos zur Karriere, zum Werdegang und Privates.
Roger Bart
Lesermeinung
Schauspielerin Jane Fonda.
Jane Fonda
Lesermeinung
Stets auf dem Sprung: Gabrielle Anwar
Gabrielle Anwar
Lesermeinung
Antonia Moretti  - ihr Werdegang und ihre Filme im Porträt.
Antonia Moretti
Lesermeinung
Moderator Markus Lanz.
Markus Lanz
Lesermeinung
Brooke Adams mit ihrem Ehemann Tony Shalhoub
Brooke Adams
Lesermeinung
Temperamentbündel aus Spanien: Victoria Abril.
Victoria Abril
Lesermeinung
Hiam Abbass studierte zunächst Fotografie und machte dann eine Schauspielausbildung.
Hiam Abbass
Lesermeinung
Sanam Afrashteh ist eine deutsche Schauspielerin.
Sanam Afrashteh
Lesermeinung
Elton ist seit vielen Jahren im TV-Business.
Elton
Lesermeinung
Schauspieler Michael Madsen.
Michael Madsen
Lesermeinung
Claude Brasseur
Claude Brasseur
Lesermeinung
Manfred Krug, hier im "Tatort - Rattenlinie" zu sehen, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Manfred Krug
Lesermeinung
Ach, das Leben ist so hart! Simone Thomalla 
tröstet Heidelinde Weis
Heidelinde Weis
Lesermeinung