Joe (Joaquin Phoenix) ist ein ehemaliger FBI-Agent und Kriegsveteran.
"A Beautiful Day" ist ein beeindruckender Thriller mit Joaquin Phoenix.

A Beautiful Day

KINOSTART: 26.04.2018 • Thriller • GB (2017) • 90 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
You Were Never Really Here
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
GB
Filmstudio
Why Not Productions, Film4 Productions, BFI
Budget
17.000.000 USD
Einspielergebnis
3.356.049 USD
Laufzeit
90 Minuten
Regie

Filmkritik

Eindringliches und brutales Meisterwerk
von Sarah Schindler

"A Beautiful Day" wurde bereits im vergangenen Jahr im Rahmen der 70. Filmfestspiele in Cannes gezeigt und nahm am offiziellen Wettbewerb teil. Dort unter dem Originaltitel "You Were Never Really Here" – dem Namen der großartigen Novelle von Jonathan Ames, die als Vorlage des Films diente. Dieses knapp 100-seitige Werk wurde so nah und großartig umgesetzt, dass es dem Zuschauer oft die Luft zum Atmen nimmt. Das liegt einerseits an Phoenix' großartiger Charakterumsetzung, andererseits an einer Geschichte, die einem durchgehend die Nackenhaare aufstellt.

Joe (Joaquin Phoenix) ist ein abgehalfterter ehemaliger FBI-Agent und Kriegsveteran, der mit seiner Mutter (Judith Roberts) in New York City lebt. Geplagt von posttraumatischem Stress, versucht er, sich so gut es geht durchs Leben zu schlagen. Sein Geld verdient Joe damit, für die Reichen und Mächtigen eine Dienstleistung anzubieten, die es in sich hat: Er befreit deren Kinder aus Prostitutions- und Menschenhandelsringen. Der aktuelle Auftrag treibt Joe an seine Grenzen: Er soll die kleine Nina (Ekaterina Samsonov), Tochter des Senators Votto (Alex Manette), aus den Fängen von Bordellbetreibern retten. Joe erfährt Dinge, die selbst einem so hartgesottenen Kerl an die Substanz gehen.

Dunkle Parallel-Welt

Immer an der Grenze des Ertragbaren erzählt Lynne Ramsay, die sich der Adaption sowohl als Drehbuchautorin als auch als Regisseurin angenommen hat, die Geschichte von Joe und vor allem die einer dunklen Parallel-Welt mitten in der oberen Gesellschaftsschicht. Als kaputten und verwahrlosten Kerl lernt man Joe zunächst kennen. Man wird nicht so recht mit ihm warm, er selbst wird es offensichtlich auch nicht.

Immer wieder wird Joe geplagt von Flashbacks, versteckt sich im Schrank und zieht sich zur Verdrängung harter Kindheits- und Kriegserinnerungen in eine Plastiktüte zurück, die ihn an den Rand der Bewusstlosigkeit bringt. So viel Leid in einer Person kann Joe nur zu einem Menschen werden lassen, dem alles egal ist. Bis auf seine Mutter. Die extreme Fürsorge für sie steht in extrem starkem Kontrast zu seiner Abgeklärtheit und Brutalität, die er für seinen Job braucht.

Gebrochenheit und unstillbare Wut

Während der Plot stark reduziert daherkommt und sich wirklich nur auf das Nötigste konzentriert, schafft es Joaquin Phoenix, unglaublich viel Geschichte in Joe hineinzulegen. Und das, obwohl man kaum etwas über den Protagonisten erfährt. Sein Körper spricht Bände, ebenso sein Ausdruck, und beherbergt eine Paarung aus Gebrochenheit und unstillbarer Wut. Phoenix ist so wandelbar wie kaum ein anderer Hollywood-Schauspieler und die Intensität, mit der er Joe verkörpert, beweist das einmal mehr. Auch Ekaterina Samsonov, beim Dreh gerade einmal 13 Jahre alt, muss man viel Lob aussprechen. Die Zerbrechlichkeit und gleichzeitige Unnahbarkeit von Nina werden so intensiv dargestellt, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Der Zuschauer ist häufig brutalster Gewalt auf vielen Ebenen ausgeliefert. Lynne Ramsay schafft es aber vor allem durch nicht Gezeigtes und einen großartigen Antihelden, eine Atmosphäre zu schaffen, die unbequem ist. Und dennoch saugen die kurzen 90 Minuten den Zuschauer so sehr ein, dass der Film noch sehr lange nachbebt. "A Beautiful Day" ist ein Meisterwerk, das mit seiner Nähe und Brutalität eine unglaubliche Atmosphäre erzeugt, der man sich nur schwer entziehen kann.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Joaquin Phoenix hatte seinen ersten Gast-Auftritt vor der Kamera bereits 1982.
Joaquin Phoenix
Lesermeinung
Weitere Darsteller
Judith Roberts Ekaterina Samsonov John Doman Alex Manette Dante Pereira-Olson Larry Canady Vinicius Damasceno Neo Randall Frank Pando Edward Latham Claire Hsu Denis Ozer Tia-Sophia Begh Lucy Lan Luo Annie Mac-Yang Lilian Tsang He Mengqi Rose De Vera Tian-Lan Chaudhry Ryan Martin Brown Ace Ramsey Silvia Pena Jason Babinsky Jonathan Wilde Ronan Summers Kate Easton Scott Price Novella Nelson Madison Arnold Leigh Dunham Joseph Anthony Jerez Sophie Piedras Christian Reeve Oleg Ossayenko Cristina Dohmen

Neu im kino

Der Pinguin meines Lebens (2025)
Der Pinguin meines Lebens
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Der König der Könige (2025)
Der König der Könige
Animation • 2025
prisma-Redaktion
The Accountant 2 (2025)
The Accountant 2
Krimi • 2025
prisma-Redaktion
Warfare (2025)
Warfare
Kriegsfilm • 2025
prisma-Redaktion
Was Marielle weiß (2025)
Was Marielle weiß
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Blood & Sinners (2025)
Blood & Sinners
Horror • 2025
prisma-Redaktion
Drop – Tödliches Date (2025)
Drop – Tödliches Date
Mystery • 2025
Ich will alles. Hildegard Knef (2025)
Ich will alles. Hildegard Knef
Dokumentarfilm • 2025
prisma-Redaktion
Eden (2025)
Eden
Thriller • 2025
Ein Minecraft Film (2025)
Ein Minecraft Film
Familie • 2025
prisma-Redaktion
The End (2024)
The End
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Beating Hearts (2024)
Beating Hearts
Krimi • 2024
prisma-Redaktion
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache (2025)
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache
Komödie • 2025
prisma-Redaktion
The Last Showgirl (2024)
The Last Showgirl
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Das Licht (2025)
Das Licht
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Schneewittchen (2025)
Schneewittchen
Familie • 2025
prisma-Redaktion
Köln 75 (2025)
Köln 75
Drama • 2025
prisma-Redaktion
Bolero (2024)
Bolero
Historie • 2024
prisma-Redaktion
In the Lost Lands (2025)
In the Lost Lands
Fantasy • 2025
prisma-Redaktion
Robert Pattinson mit Robert Pattinson: In "Mickey 17" übernimmt der Star aus "Twilight" und "The Batman" eine spannende Mehrfach-Hauptrolle.
Mickey 17
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion
Ein Mädchen namens Willow (2025)
Ein Mädchen namens Willow
Familie • 2025
prisma-Redaktion
Bridget Jones – Verrückt nach ihm (2025)
Bridget Jones – Verrückt nach ihm
Komödie • 2025
prisma-Redaktion
Like A Complete Unknown (2024)
Like A Complete Unknown
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Bird (2024)
Bird
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Flight Risk (2025)
Flight Risk
Action • 2025
prisma-Redaktion
The Monkey (2025)
The Monkey
Horror • 2025
prisma-Redaktion
Wunderschöner (2025)
Wunderschöner
Komödie • 2025
Captain America: Brave New World (2025)
Captain America: Brave New World
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion
Könige des Sommers (2024)
Könige des Sommers
Drama • 2024
prisma-Redaktion
Companion – Die perfekte Begleitung (2025)
Companion – Die perfekte Begleitung
Science Fiction • 2025
prisma-Redaktion

BELIEBTE STARS

Alterslose Schönheit: Sharon Stone.
Sharon Stone
Lesermeinung
Oscar-Preisträgerin Brie Larson.
Brie Larson
Lesermeinung
Oscar-Preisträger Rami Malek.
Rami Malek
Lesermeinung
Vom Sängerknaben auf die große Bühne: Peter
Weck (hier in "Alte Liebe - Neues Glück")
Peter Weck
Lesermeinung
Stets auf dem Sprung: Gabrielle Anwar
Gabrielle Anwar
Lesermeinung
Antonia Moretti  - ihr Werdegang und ihre Filme im Porträt.
Antonia Moretti
Lesermeinung
Moderator Markus Lanz.
Markus Lanz
Lesermeinung
Brooke Adams mit ihrem Ehemann Tony Shalhoub
Brooke Adams
Lesermeinung
Temperamentbündel aus Spanien: Victoria Abril.
Victoria Abril
Lesermeinung
Hiam Abbass studierte zunächst Fotografie und machte dann eine Schauspielausbildung.
Hiam Abbass
Lesermeinung
Sanam Afrashteh ist eine deutsche Schauspielerin.
Sanam Afrashteh
Lesermeinung
Elton ist seit vielen Jahren im TV-Business.
Elton
Lesermeinung
Schauspieler Michael Madsen.
Michael Madsen
Lesermeinung
Claude Brasseur
Claude Brasseur
Lesermeinung
Manfred Krug, hier im "Tatort - Rattenlinie" zu sehen, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Manfred Krug
Lesermeinung
Ach, das Leben ist so hart! Simone Thomalla 
tröstet Heidelinde Weis
Heidelinde Weis
Lesermeinung