Wenn zwischen dem Ursprungsfilm und dessen Sequel eine große Zeitspanne liegt, besteht oft die Gefahr, dass die Fortsetzung aufgesetzt und nicht stimmig wirkt. Selten schafft es ein Film, diese Problematik zu meistern. Zwar könnte man "Super Troopers 2" auch ohne Probleme als alleinstehenden Streifen sehen, aber auch das lässt ihn nicht besser werden, trotz desselben Regisseurs und Casts. Vielleicht ist es aber auch wie beim ersten Teil, der 2001 erschien: vernichtende Kritiken und trotzdem verhältnismäßig hohe Zuschauerzahlen. Allerdings war der erste Film wenigstens noch einigermaßen witzig und stringent.
Während die Grenze zwischen Mexiko und den USA ein heißes Pflaster ist, glänzt die Grenze zwischen Kanada und den USA durch nahezu langweilige Umstände. Aber das ändert sich: Da eine Grenzmarkierung falsch gesetzt wurde, gehört nun eine frankokanadische Stadt plötzlich zum US-Terrain. Das führt zu internationalen Konflikten, und wer steckt natürlich mittendrin? Richtig – die Super Troopers.
Denn die eigentlich suspendierten Highway Patrol Officers des US-Staates Vermont, Thorny (Jay Chandrasekhar), Farva (Kevin Heffernan), Rabbit (Erik Stolhanske), Foster (Paul Soter) und Mac (Steve Lemme), kriegen einen neuen Auftrag: Gouverneurin Jessman (Lynda Carter) und Captain O'Hagan (Brian Cox) geben den Officers die Möglichkeit, ihren Mist, den sie gebaut haben, wieder auszubügeln, indem sie die Polizeiwache der neu hinzugekommenen Stadt besetzen und für Recht und Ordnung sorgen sollen.
Kaum jemand hat nach einer Fortsetzung verlangt, niemand hat sie erwartet, und trotzdem kommt sie nun in die Kinos. Derselbe Regisseur (Jay Chandrasekhar), der auch eine der Hauptrollen übernimmt, und derselbe, logischerweise in die Jahre gekommene Cast. Während "Super Troopers – Die Superbullen" noch einigermaßen witzig und unterhaltend war, nervt das Sequel nur. Denn statt sich selbst mehr auf die Schippe zu nehmen, stürzt sich die kaum vorhandene Geschichte auf so ziemlich alle naheliegenden Klischees. Das hat vielleicht noch Anfang der 2000er-Jahre funktioniert, wirkt heutzutage aber irgendwie recht deplatziert.
Vor allem, dass sich Männer und Frauen, die sich alle auf die 50 zubewegen, noch immer über Witze weit unter der Gürtellinie amüsieren und es über eineinhalb Stunden zelebrieren, zeugt von einer fehlenden Einschätzung des Publikums. Denn es reicht einfach nicht mehr, Plattitüden und bodenlosen Fäkalhumor in einen Film zu packen. Gerade dann nicht, wenn der Plot selbst so dünn und gerade zu dämlich daherkommt.
Jay Chandrasekhar hätte eigentlich aus seinen Erfahrungen mit US-Serien wie "New Girl" lernen müssen, dass sich die Zeiten und mit ihnen der Zuschauer verändert haben. Stattdessen setzt er voll darauf, dass Fans des Originalfilms auch von der Fortsetzung begeistert sein werden. Zwar kommen in seltenen Momenten Retro-Gefühle auf, gerade auch, weil der ursprüngliche Cast komplett wieder dabei ist, aber das war's dann auch schon.
Es darf bezweifelt werden, dass "Super Troopers 2" den gleichen Publikumserfolg wie "Super Troopers – Die Superbullen" einfahren wird. Dafür ist er einfach zu platt. Das macht vielleicht Spaß, wenn man schon ein, zwei Bier zu sich genommen hat, aber selbst dann gibt es noch eine Reihe anderer Filme, die mehr Laune machen würden.
Quelle: teleschau – der Mediendienst