Der DDR-Liedermacher Klaus Drittemann gerät in Schwierigkeiten, weil seine Lieder gegen die politischen Linie des Staates verstoßen. Da ihm die Auftrittserlaubnis für sämtliche Bühnen des Landes entzogen wird, bleibt ihm kein anderer Ausweg, als die DDR zu verlassen. Bei seiner Ankunft in West-Berlin empfängt ihn Lucy Bernstein, ihrerseits Promoterin einer Plattenfirma, die sich offenbar aus der Attraktion eines DDR-Ausgewiesenen ein gutes Geschäft verspricht. So macht der Liedermacher seine ersten Erfahrungen mit den westdeutschen Geschäftspraktiken. Drittemann entschließt sich aber schon bald, nach seinem Vater zu suchen, der mehr als 30 Jahren zuvor aus der DDR ausgewiesen wurde. Dabei erhält er unerwartet Unterstützung von der jungen französischen Journalistin Emma, die jedoch auch eigene Ziele verfolgt ...
Das auf den Filmfestspielen von Venedig mit dem Unicef-Preis ausgezeichnete Melodram von Ken Loach ist an das Leben des deutschen Liedermachers und Texters Gerulf Pannach (1948-1998) angelehnt, der hier auch in seiner ersten und einzigen Kino-Hauptrolle zu sehen ist. Während Loach nach dem Buch von Trevor Griffiths ("Reds") im ersten Teil seiner Regiearbeit viel Wert auf die Zeichnung der politischen Umstände in der DDR vor der Wende legt (wobei auch das dekadente Leben im Westen sein Fett weg bekommt), verlagert sich sein Interesse im zweiten Teil auf die Suche nach dem inzwischen unbekannten Vater und auf die Selbstfindung seines Protagonisten. Gut: Die französische Charakterdarstellerin Fabienne Babe ("In äußerster Bedrängnis", "Die Herzen der Männer", "Diebe der Nacht", "Sturmhöhe") als mysteriöse und schöne Emma. Hauptdarsteller Pannach erlag im Mai 1998 in Berlin einem Krebsleiden.
Foto: Eurovideo