Marie Franklin hat sämtliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit ausgelöscht. Nichts und niemand soll sie mehr an den großen Verlust erinnern, den sie vor wenigen Jahren erlitten hat. Dass sie damit jedoch nicht nur sich selbst schadet, sondern auch ihrem Sohn Thomas, will sie nicht wahrhaben. Maries eigenwilligem Nachbarn, dem Richter Wilbert Scony, gefällt die Situation ganz und gar nicht. Mitleid muss seine Grenzen haben, die Trauer ein Ende finden. Doch mit dieser Meinung scheint Wilbert allein dazustehen. Erst als Thomas in ernste Schwierigkeiten gerät und nicht nur sein Stipendium, sondern auch seine Freiheit zu verlieren droht, beginnt Marie aufzuwachen. Wie eine Löwin kämpft sie darum, den Fehler ihres Sohnes wiedergutzumachen und Schlimmeres abzuwenden. Dabei kommt sie leider nicht um Daniel Swinton herum. Der in der Ortschaft als kühler Geschäftsmann verschriene Fischereibesitzer ist der Eigentümer des Bootes, das Thomas alkoholisiert beschädigt hat und das Marie nun reparieren soll. Als Gegenzug hat Daniel eingewilligt, vor Gericht für Thomas auszusagen: Das ist die einzige Chance auf eine schnelle Entlassung aus dem Jugendarrest. Doch nichts läuft wie geplant. Denn trotz oder vielleicht sogar gerade durch seine ständigen Provokationen kommt Daniel Marie so nahe, wie es seit Jahren niemandem mehr gelungen ist. Marie spürt, dass die Mauern einzustürzen drohen, die sie so mühsam um sich herum errichtet hat. Sie beginnt, Daniel zu vertrauen - unwissend, dass dieser noch auf andere Weise in den Vorfall involviert ist.