Liebe ist schön, Krankheit ist schlimm, und wenn beides im Film zusammenkommt, wird's in der Regel herzzerreißend dramatisch. Allerdings laufen solche Produktionen viel zu oft auf vorhersehbares, seichtes und letztlich banales Carpe-Diem-Allerlei hinaus. Dass es auch anders geht – origineller, anspruchsvoller, weniger kitschig -, möchte Regisseur John Crowley jetzt mit "We Live in Time" (Drehbuch: Nick Payne) zeigen.
Was zuerst aufhorchen lässt, ist die Besetzung: Florence Pugh und Andrew Garfield spielen die Hauptrollen in "We Live in Time". Pugh, 2020 für einen Oscar nominiert ("Little Women"), gehörte in den letzten Jahren zu den angesagtesten Schauspielerinnen in Hollywood und hat schon mehrfach in komplizierten Rollen ihr Können gezeigt. Bei Garfield hingegen denken nach wie vor die meisten Menschen zuerst an Spider-Man. Aber auch Garfield kann mehr, das bewies er zuletzt unter anderem mit dem Musical "Tick, Tick ... Boom!", das ihm ebenfalls eine Oscar-Nominierung bescherte.
Jetzt sind Pugh und Garfield als Almut und Tobias zu sehen, ein Pärchen, dessen Beziehung nach romantischen Anfängen durch eine schwere Krankheit auf die Probe gestellt wird. Wie die Sache wohl ausgehen wird, ist in dem Fall lange nicht zu durchschauen. Auch deshalb, weil Regisseur John Crowley (zuletzt drehte er unter anderem eine Folge der Sci-Fi-Serie "Black Mirror") die Ereignisse nicht chronologisch abarbeitet, sondern stattdessen verschiedene Momente im Leben von Almut und Tobias bunt durcheinander mischt. Ein kunstvolles Liebesdrama-Puzzle, das sich Teilchen für Teilchen zusammensetzt. Sowohl Crowleys feinfühlige Inszenierung als auch die Darbietungen von Pugh und Garfield ernteten in den Vorab-Kritiken viel Lob.