Als jüdischer Junge hat Serge Gainsbourg im von Nazis besetzten Paris überlebt, als junger Mann widmet sich der schüchterne Poet dem Studium der bildenden Künste, verdient sich ein Zubrot als Bar-Pianist in den Pariser Nachtklubs und wird dort schließlich als Musiker und Poet entdeckt. Mit seinen Liedern provoziert er ebenso wie mit seinem Lebensstil. Vor allem sein Liebesleben hält einige Skandale bereit. So trifft er etwa Juliette Gréco, hat eine Affäre mit der verheirateten Bardot und heiratet schließlich die junge Schauspielerin Jane Birkin ...
Er galt als musikalisches Genie, als Poet und als großer Verführer: Serge Gainsbourg (1929-1991). Comic-Macher Joann Sfar schrieb das Drehbuch und führte Regie. Sfar zeigt episodenhaft das wechselvolle Leben des geliebten Provokateurs. Dabei gelangen ihm einige wirklich starke Momente und bemerkenswerte Bilder. Allerdings fehlt es etwas an Tiefe, die meist nur mit dem Comic haften alter ego Gainsbourgs erzielt wird. Dennoch ein faszinierendes, stark besetztes Porträt einer der schillerndesten Figuren der französischen Pop-Kultur. Tragisch: Lucy Gordon ("L' auberge espagnole - Wiedersehen in St. Petersburg", "Die vier Federn"), die Darstellerin der Jane Birkin, nahm sich nach Abschluss der Dreharbeiten in Paris das Leben. Auch für den großen Regisseur Claude Chabrol war die Rolle des Musikproduzenten seine letzte.
Foto: Prokino