Im Jahr 2000 besucht Johannes Paul II. die Klagemauer in Jerusalem. Als der Papst sich anschließend zum Gebet zurückzieht, ziehen noch einmal die Stationen seines bewegten Lebens an seinem geistigen Auge vorüber: Der junge Karol Wojtyla wächst in einem tief gläubigen Elternhaus auf, verliert schon mit neun Jahren die Mutter und nur vier Jahre später den älteren Bruder. Der Heranwachsende bekommt die Deportation seiner polnisch-jüdischen Freunde mit. Seine Entscheidung, Priester zu werden, entspringt der tiefen Überzeugung eines gewaltfreien Widerstands gegen die Nazis. 1946 empfängt Karol Wojtyla die Priesterweihe und wird aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten bald darauf mit 38 Jahren zum jüngsten polnischen Bischof ernannt. Kardinal Wyszynski, Primas der polnischen Kirche, steht dem jungen Intellektuellen zunächst skeptisch gegenüber. Doch der willensstarke junge Bischof entwickelt sich zu Polens stärkster Kraft im Kampf gegen den Kommunismus. Wyszynski fördert Wojtyla, der in der kirchlichen Hierarchie schnell aufsteigt und so im Oktober 1978 als erster Pole überhaupt zum Papst gewählt wird...
Eine mit großem Aufwand inszenierte filmische Erzählung über den populärsten Papst aller Zeiten. Thomas Kretschmann ("King Kong", "Der Pianist") spielt hier den Papst vom jungen Theaterschauspieler bis hin zum gebrechlichen Greis, dem die Stimme versagt. Bruno Ganz ("Luther", "Brot & Tulpen") als Kardinal Wyszynski und Joaquim de Almeida ("Desperado") in der Rolle des Erzbischofs Romero runden das hochkarätige Ensemble ab. Regie führte der mehrfach für den Emmy nominierte und zweimal damit ausgezeichnete Jeff Bleckner, der unter anderem ein bemerkenswertes Remake von Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" (1999) inszenierte. Das Buch stammt aus der Feder von Michael Hirst ("Elizabeth") und Judd Parkin, der unter anderem für die Produktion von "Jesus" verantwortlich zeichnete. Trotzdem wirkt das Ganze - sieht man von einigen gelungenen Szenen ab - oft hölzern und aufgesetzt.
Foto: ARD/Degeto