Die erste Welle der MeToo-Bewegung war in Hollywood knapp fünf Jahre her, als ein Instagram-Post weit weg von der Traumfabrik ein ganzes Land in Aufruhr versetzte: In einem Post berichtete die österreichische Filmregisseurin Katharina Mückenstein im Juni 2022 von Sexismus, Machtmissbrauch und sexualisierten Übergriffen in der österreichischen Filmbranche. Was folgte, waren hunderte Berichte und Wortmeldungen von Frauen, denen es ähnlich gegangen war und die bis dato geschwiegen hatten.
Nun nimmt sich Mückenstein im Dokumentarfilm "Feminism WTF" eines kontrovers diskutierten Themas an: Feminismus. Mit dem Film will die Filmemacherin ein Lehrstück zum intersektionalen Feminismus liefern. Soll heißen: Es geht nicht nur um Sexismus, sondern um eine Überkreuzung mehrerer Diskriminierungen, denen Frauen auch aufgrund von Rasse, Hautfarbe, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft unterworfen sind.
"Es war mir ein großes Anliegen, diese Erfahrung, dass der Feminismus eine sehr differenzierte und auch widersprüchliche Denkschule ist, für Menschen, die an feministischen Ideen interessiert sind, ohne unzählige Bücher zum Thema gelesen zu haben, zu übersetzen", beschreibt Mückenstein ihre Intention. Und "Feminism WTF" scheint einen Nerv zu treffen: Nach Festivalstopps unter anderem beim DOK.fest in München gewann der Dokumentarfilm bei der Grazer Diagonale den Publikumspreis. Nun gilt es, auf den Kinoleinwänden die Botschaft des Films rüberzubringen – "The Future Is Feminist".