Im Budapest des Kriegsjahres 1944 ist die jüdische Bevölkerung der Verfolgung und dem Krieg ausgesetzt. So erlebt etwa der 14-jährige György Köves den Abschied seines Vaters ins Arbeitslager, die Brandmarkung seiner Person und seiner Freunde durch den Judenstern und die quälende Frage nach dem Warum. Er erlebt die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald und Zeitz. György beobachtet und erlebt Leid, Demütigung, Solidarität, Angst und Gleichgültigkeit. Der Knabe überlebt, die Lager werden befreit, der Krieg geht zu Ende. György kehrt nach Hause zurück - als Überlebender und als Fremder ...
Das Regiedebüt des Kamermanns Lajos Koltai, der besonders durch seine Zusammenarbeit mit István Szabó bekannt wurde, für den er unter anderem "Mephisto", "Oberst Redl" und Hanussen" in Szene setzte. Hier verfilmte Koltai den gleichnamigen Roman des ungarischen Nobelpreisträgers Imre Kertész, der auch das Drehbuch verfasste. Ganz aus der Sicht seinen knabenhaften Protagonisten (stark: Marcell Nagy) erzählt Koltai hier die Geschichte des Holocaust, des Schreckens, des Leids, der Hoffnungslosigkeit. Doch wie er das macht, ist mitunter schwer mit anzusehen. Das liegt nicht nicht nur an dem gescheiterten Versuch, Leichenberge und Kadavergestalten in Hollywood-mäßig ästhetischen Bombastbildern - auch schon mal in Grau und Sepia - einzufangen, sondern auch an der schier unerträglichen Musik von Ennio Morricone, der hier die Musik von "Schindlers Liste" an Pomp wohl noch übertreffen wollte.
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