Am 30. September 2002 verhaftet ein Sondereinsatzkommando der Polizei den Jurastudenten Magnus Gäfgen. Er hat den elfjährigen Frankfurter Bankierssohn Jakob von Metzler entführt, für seine Freilassung eine Million Euro erpresst, dann aber den Jungen nicht freigelassen. Nach seiner Festnahme befragen Polizeibeamte den Verdächtigen immer wieder nach Jakobs Versteck, aber der Entführer gibt sich unbeeindruckt, hält mit immer neuen Lügen fast 1000 Polizisten in Atem. Dann trifft Frankfurts Polizei-Vizepräsident Wolfgang Daschner, der für den Fall zuständig ist, eine umstrittene Entscheidung: Ein Kriminalbeamter soll dem Verdächtigen Gäfgen Schmerzen androhen für den Fall, dass der sich weiterhin weigere, das Versteck des Kindes zu nennen. Gäfgen gibt daraufhin zu, dass er Jakob von Metzler getötet hat, und nennt nun auch das Versteck der Leiche. Pflichtbewusst hält Wolfgang Daschner diese Drohung gegen Gäfgen in einem Vermerk fest. Es ist der 1. Oktober 2002. Seither steht Daschners Vermerk im Mittelpunkt juristischer Betrachtungen, führt zu öffentlichen Diskussionen über Folter und wird schließlich vor Gericht verhandelt ...
Kaum ein Verbrechen der vergangenen Jahre hat die Nation so bewegt wie die Entführung und der Mord an Jakob von Metzler. Dieser wurde am 27. September 2002 auf dem Heimweg von seiner Schule in Frankfurt-Sachsenhausen von Gäfgen entführt und kurz danach ermordet. Regisseur Stephan Wagner ("Lösegeld") rekonstruiert in seinem gut besetzten Dokudrama, das er nach dem Drehbuch von Jochen Bitzer ("Der Mann aus der Pfalz", "Der Vater meiner Schwester") bereits 2011 unter strenger Geheimhaltung in Szene setzte, die erschütternden Umstände der Entführung und des daraus folgenden Strafverfahrens gegen den damaligen Polizei-Vizepräsidenten Wolfgang Daschner. Regisseur Stephan Wagner hält sich zwar akribisch an den Fakten, sympathisiert aber eindeutig mit Daschner und stellt heraus, dass der verantwortungsvolle Polizist eigentlich nicht anders handeln konnte.
Foto: ZDF/Hans-Joachim Pfeiffer