Seit dem Tod ihres Mannes lebt die attraktive Mittfünfzigerin Hanna Herzog allein in einer großzügigen Eigentumswohnung. Mit ihrem Nachbarn Jonathan Engelhard, Lektor eines Verlages für Unterhaltungsliteratur, der seinen Frust mit ständig wechselnden jungen Freundinnen kompensiert, kann sie wunderbar den gelegentlich aufkommenden Frust weg lachen. Auch beruflich ist Hanna erfolgreich, arbeitet sie doch seit Jahren erfolgreich als Mode- und Designmanagerin im Modehaus Waldorf. Als ihr der Inhaber den Posten der Geschäftsführerin verspricht, scheint sich ein lang gehegter Traum zu erfüllen. Doch dann setzt Waldorf seinen Neffen Peter Arnold, einen jung-dynamischen Betriebswirt, auf den Geschäftsführer-Posten. Nun gelten Tradition und Qualität nichts mehr, alles dreht sich nur noch um den Profit ...
Die Neuerfindung der Komödie ist Hans-Günther Bückings Spaß nach dem Buch von Annemarie Schoenle ("Du gehörst mir", "Familie ist was Wunderbares", ebenfalls mit Rita Russek, "Zwei gegen Zwei") natürlich nicht, denn thematisch ähnlich gelagerte Stoffe - man denke nur an "Trau niemals deinem Chef" - wurden schon häufig inszeniert. Trotzdem gelang Bücking ein witziges Werk mit vielen ernsten wie sozialkritischen Zwischentönen, das auch dank der gut aufgelegten Rita Russek als Hanna Herzog gut unterhält. Kein Wunder, ist es doch schon Russeks sechster Film unter der Regie von Bücking, der auch drei "Wilsberg"-Folgen in Szene setzte, in denen Russek in ihrer Dauerrolle als Kommissarin Anna Springer an der Seite von Leonard Lansink zu bewundern ist.
Foto: ZDF/Thomas Kost