Ein kleiner Sioux erobert die große Leinwand: "Yakari – Der Kinofilm" ist ein kindgerechtes Abenteuer mit sanfter Botschaft und einigen Stereotypen.
Natürlich will Yakari dabei sein, wenn die Krieger seines Stammes die Mustangs einfangen. Schließlich hat der kleine Sioux vor nichts Angst, ist neugierig und einfach gerne in der Natur unterwegs. Das weiß wahrscheinlich jedes Kind, das sich "Yakari – Der Kinofilm" ansieht. Schließlich ist der liebenswerte Junge seit Jahrzehnten ein Held in den Kinderzimmern. Die ersten Comics erschienen 1969, die seit 2005 produzierte Fernsehserie wird bei Kika in Dauerschleife gezeigt und gehört zum Standardrepertoire von Amazon und Netflix.
Im Yakaris erstem Kinoabenteuer holen die Regisseure Xavier Giacometti und Toby Genkel das Publikum trotzdem ganz am Anfang ab und erzählen die Geschichte, wie der kleine Held sein Pony Kleiner Donner kennenlernt und das unzähmbare Ross sein bester Freund wird. Liebevoll und altersgerecht inszeniert, ist das Abenteuer mal aufregend, mal witzig, mal nachdenklich. Die Mischung stimmt, um das kleine Publikum bei Laune zu halten und nicht zu überfordern – zumal alle bekannten und liebgewonnen Figuren dabei sind: Yakaris Freunde Regenbogen und Kleiner Dachs, sein Totem Großer Adler, Hund Knickohr, die frechen Biber.
Was den Film auszeichnet, ist gleichzeitig sein Manko: Die Geschichte ist einfach, die Figuren sind durchweg sympathisch, aber eben auch eindimensional. Der gute Sioux-Junge Yakari, der alle Lebewesen respektiert – das ist nicht mehr als ein immer wieder ärgerliches Stereotyp, das den als "Indianer" verallgemeinerten Ureinwohnern der USA nicht gerecht wird. Wobei es natürlich trotzdem lobenswert ist, dass Yakari spielerisch zeigt, wie wichtig es ist, im Einklang mit der Natur zu leben.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH